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266 S. : graph. Darst. ; 23 cm Broschur
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Mängelexemplar-Kennzeichnung auf unterem Seitenschnitt (Strich), sonst sehr guter Zustand. Einführung und Zusammenfassung: Im ersten Kapitel wird untersucht, inwieweit bishei- Urteile und Erwartungen der Wirtschaftssubjekte in der Konjunkturtheorie berücksichtigt worden sind. Es zeigt sich dabei, daß eine Reihe von Autoren, insbesondere die sogenannten Antizipationstheoretiker und Keynes, diesen weitgehend psychologischen Einflußgrößen eine große Bedeutung für den Konjunkturverlauf beimaßen. Es wurde aber von diesen Nationalökonomen kein brauchbarer Weg aufgezeigt, wie die Urteile und Erwartungen gemessen und damit für die empirische Wirtschaftsforschung nutzbar gemacht werden können (vgl. hierzu auch S. 211 ff. im Anhang). Inwieweit die ökonomische Verhaltensforschung einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet, ist bis heute noch umstritten. Die in dieser Arbeit vorgelegten Untersuchungsergebnisse lassen diesen neuen Ansatz, der vor allem auf Katonas Werken beruht, als recht brauchbar erscheinen. Die von Katona vorgeschlagene Einteilung in rationales und habituelles Verhalten erwies sich als nützlich. Nur im ersteren Fall empfehlen sich finale Fragen (z. B. Kaufabsichten, Investitionspläne); bei weitgehend habituellem Verhalten ist rezeptiv-kritischen Äußerungen (Urteilen und Einstellungen) der Wirtschaftssubjekte der Vorzug zu geben. Das Kernstück der Arbeit bilden das zweite und das dritte Kapitel. Im zweiten Kapitel sind die wichtigsten bisherigen Erfahrungen mit Verbraucherumfragen in den USA, Frankreich, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland zusammengestellt, und zwar getrennt nach rezeptiv-kritischen und finalen Konsumentenäußerungen. Für die BRD wurden umfangreiche Berechnungen vorgenommen, um die Stabilität von Verhaltensfunktionen, die einen Konsumklimaindex als eine Erklärungsvariable aufweisen, in unterschiedlichen Zeiträumen zu untersuchen. Insbesondere die rezeptiv-kritischen Konsumentenäußerungen erwiesen sich als sehr wertvoll für die Absatzprognose von langlebigen Konsumgütern. Die finalen Äußerungen scheinen nach den bisherigen Erfahrungen für die Konjunkturprognose nur bedingt brauchbar zu sein. Allenfalls die Kaufpläne für Pkw dürften einen prognostischen Wert haben. Es wurden vom Verfasser neue analytische Methoden bei der Auswertung der finalen Umfrageergebnisse vorgeschlagen. Man sollte die empirischen Ergebnisse dieses neuen Ansatzes abwarten, bevor ein endgültiges Urteil über die Zweckmäßigkeit finaler Konsumentenäußerungen gefällt wird. Im dritten Kapitel wird auf die wichtigsten Erfahrungen mit rezeptiv kritischen und finalen Äußerungen der Unternehmer eingegangen, die bisher mit dem Ifo-Konjunktur- und Investitionstest gesammelt worden sind*. Insbesondere die Beurteilung der Auftragsbestände, der Fertigwarenlager sowie der augenblicklichen und der künftigen Geschäftslage erwiesen sich als wertvolle Leading-Indikatoren. Anders als bei den Verbraucherumfragen konnte auch der prognostische Wert einiger finaler Unternehmer äußer ungen, insbesondere der Investitionsund Beschäftigtenpläne, aber auch der Preiserwartungen, deutlich nachgewiesen werden. Die Produktionspläne in der Industrie erwiesen sich demgegenüber als weniger zuverlässig. Dies dürfte daran liegen, daß die Unternehmer im Einsatz ihres Aktionsparameters Produktion wesentlich flexibler sind als etwa bei der Preisgestaltung, ihren Investitionsprojekten oder der Beschäftigtenpolitik. Um nicht den Gang der Arbeit zu unterbrechen, wurden einige wichtige methodisch-statistische Probleme, die bei den Verbraucherund Unternehmerumfragen auftreten (z. B. Meßskalen und Indexkonstruktion) im Anhang behandelt (vgl. S. 221 ff.). Kapitel IV. gibt Anhaltspunkte über die Verwendungsmöglichkeiten von Unternehmer- und Verbraucherumfrageergebnissen in Konjunkturindikatorensystemen und in ökonometrischen Antizipationsmodellen. Konjunkturindikatoren sind in der Vergangenheit schon von vielen Stellen mit ? längerfristig gesehen ? meist geringen Erfolgen entwickelt worden. Analysiert man die Gründe für ihr Versagen, so stößt man vor allem auf das unter dem Begriff ?Measurement without theory? bekannt gewordene Problem. Der Vorwurf, rein symptomatisch vorzugehen, d. h. über keinen kausal fundierten Zusammenhang zwischen den einzelnen Reihen zu verfügen, trifft für das hier vorgestellte Indikatorensystem nach Ansicht des Verfassers nicht zu. Die Urteile, Erwartungen und Absichten der Wirtschaftssubjekte weisen nämlich in den meisten Fällen eine empirisch belegbare Verhaltensrelevanz auf. In einer überwiegend marktwirtschaftlich strukturierten Wirtschaft, in der die Entscheidungen einer Vielzahl freier Wirtschaftssubjekte den Konjunkturprozeß maßgeblich bestimmen, erscheint dieser entscheidungsorientierte Ansatz als der adäquate. Der nach Wirtschaftsstufen gegliederte Ansatz des hier skizzierten Indikatorensystems erlaubt es, den konjunkturellen Diffusionsprozeß eingehend zu studieren und frühzeitig darüber Informationen zu erhalten, ob die Antizipationen in einzelnen Wirtschaftsstufen auf andere Bereiche übergreifen und zu kumulativen Prozessen führen. Die zweite Verwendungsart der rezeptiv-kritischen und der finalen Äußerungen der Wirtschaftssubjekte für die Konjunkturanalyse und -Prognose wird anhand des Fair?schen Antizipationsmodells für die US-Wirtschaft demonstriert. Wenn es sich auch nicht empfehlen dürfte, das insgesamt befriedigende US-Prognosemodell, das zudem gegenüber den herkömmlichen ökonometrischen Modellen den Vorzug hat, recht handlich zu sein, unverändert auf die bundesrepublikanische Wirtschaft zu übertragen, so lassen sich daraus doch wichtige Erkenntnisse für ein eigenes deutsches Antizipationsmodell gewinnen. Im Ausblick werden zwei weitere Themenkreise für Verbraucherund Unternehmerumfragen angerissen: Einmal die Erforschung der Gründe, weshalb sich Einstellungen der Wirtschaftssubjekte verändern. Dieses Thema dürfte für die Wirtschaftspolitiker insofern von Interesse sein, als dann im voraus Informationen vorliegen, wie sich bestimmte Maßnahmen auf die Einstellungen der Konsumenten und Unternehmer auswirken dürften. Darüber hinaus wird ein Vorschlag unterbreitet, in welche Richtung insbesondere bei den Verbraucherumfragen das Frageprogramm erweitert werden sollte, um aus den Umfrageergebnissen soziale Indikatoren entwickeln zu können. (Einführung und Zusammenfassung) ISBN 9783428035144