Beschreibung:

200 S.; 24 cm Broschur.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung auf unterem Seitenschnitt (Strich), sonst guter Zustand. Einband minimal angestaubt. Der Titel dieser Arbeit zeigt unmittelbar ihre doppelte Absicht: Ein bestimmter Objektbereich ? ,Koalition und Opposition? ? wird untersucht; und dies soll aus einer besonderen Perspektive ? ,in spieltheoretischer Sicht? ? geschehen. Das Programm ist insofern theoretisch, als es die Analyse (Erklärung, Prognose) bestimmter Erscheinungsformen des sozialen Handelns bezweckt; insofern meta-theoretisch, als der spezielle, nämlich spieltheoretische Ansatz auf seine Leistungsfähigkeit hin eingeschätzt werden soll. Da dem mathematischen Kalkül der Spieltheorie nur sehr weite Interpretationsgrenzen gesteckt sind ? jedes Koalitions- oder Oppositionsverhalten fällt in sein .Anwendungsfeld?, sobald es gewissen formalen Rationalitätserfordernissen genügt ?, vermag eine meta-theoretische Bestandsaufnahme bloß dann einigermaßen gehaltvolle Aussagen zu liefern, wenn sie im Kontext hinreichend homogener Tatbestände stattfindet. Der Entschluß, gerade den politischen ? und nicht den ökonomischen, familiären etc. ? Bereich zu berücksichtigen, erklärt sich aus einem dritten, mittelbaren und das besondere Thema übergreifenden Interesse. Die spieltheoretische Analyse politischer Koalitionen (Oppositionen) ist nämlich nur ein Aspekt, wenn auch vermutlich der am systematischsten entwickelte, jenes unter dem Etikett .Neue Politische Ökonomie? (bzw. ,Ökonomische Theorie der Politik?) bekannt gewordenen Versuchs, traditionell ökonomische Denkmodelle auf traditionell politikwissenschaftliche Problemstellungen zu übertragen. Der damit verbundene, nicht eben bescheidene Anspruch, .bereits heute einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der sozialen Umwelt (zu leisten)? (Frey), wie die in seinem Gefolge erwartbaren theoretisch-methodischen, aber auch wissenschaftspolitischen Auseinandersetzungen erscheinen Anlaß genug, wenigstens exemplarisch und mit aller gebotenen Vorsicht eine Zwischenbilanz zu ziehen. Das Ziel der Arbeit bedingt weitgehend ihren Aufbau. Es wird, entsprechend den analytischen Schwerpunkten von Neuer Politischer Ökonomie allgemein und Spieltheorie im speziellen, besonderer Wert gelegt auf das formale Problem einer intersubjektiv kontrollierbaren Argumentation ? was sich darin ausdrückt, daß modellinterne Fragen (Definitionen, Ableitungen, Beweise) einen ? für sozialwissenschaft-liche Theorienbildung generell ? ungewöhnlich breiten Raum einnehmen. Demgegenüber bleiben materiale Gesichtspunkte ingestalt empirischer ,Tests' (Erklärung, Prognose konkreter Handlungsabläufe), trotz ihres Status als erklärtem Endzweck, vergleichsweise im Hintergrund: sie bewegen sich, auch hier dem herrschenden Trend folgend, innerhalb eines eher illustrativen Rahmens und führen zu bestenfalls heuristisch verwertbaren Einsichten. Die Dominanz der formalen Betrachtungsweise birgt weitreichende theoretisch-praktische Konsequenzen; sie lassen sich letztlich reduzieren auf die Frage nach Genese, Funktion und Verständnis von Wissenschaft in einer je historischen Gesellschaftsformation ? eine Problematik, zu der hier aber nicht Stellung genommen wird. (Vorwort) ISBN 9783428030873