Beschreibung:

499 S. Originalhardcover.

Bemerkung:

Einbandecke unten leicht bestoßen, sonst ein sehr gutes und sauberes Exemplar. - Die aus Frankreich eingewanderten Hugenotten sind zweifellos die prominenteste Minderheit innerhalb der frühneuzeitlichen Geschichte Preußens. Unter dem Schirm einer eigenen Kolonie hatten sie sich im 18. Jahrhundert schichtübergreifend in alle relevanten Lebens- und Arbeitsbereiche ihres Aufnahmelandes eingegliedert. Die Studie beleuchtet die unterschiedlichen Bedingungen gesellschaftlicher Teilhabe, die sich den «Franzosen» stellten. Basierend auf den Konzepten des Netzwerks und der Patronage, werden Struktur und Gesetzmäßigkeiten hugenottischer Beziehungen in zentralen Gesellschaftskontexten miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf dem Aspekt des sozialen Aufstiegs, konkret dem Erwerb existentieller Güter wie Geld, Macht, Prestige oder strategisch nützlichen Kontakten. Forschungsgegenstand sind Biographien ausgewählter Hugenotten. Neben der Untersuchung sozialer Eliten bietet ein abschließendes Kapitel am Beispiel der französischen Kolonie Magdeburg einen Einblick in den urbanen Alltag hugenottischer Mittel- und Unterschichten. - Inhalt: Migration und Etablierung der Hugenotten in Brandenburg-Preußen bis zum Regierungsantritt Friedrichs II -- Hugenottische Einwanderung seit Ende des 17. Jahrhunderts -- Das Edikt von Potsdam 1685 - Resultat fürstlicher Interessenpolitik -- Entwicklung der preußischen Hugenottenkolonien -- Der institutionelle Ausbau der französischen Kolonie -- Akkulturationsprozesse und Auflösung der Kolonie -- In Erinnerung an Frankreich - Die erste Generation der Refugies -- Akkulturation und Assimilation der Folgegenerationen -- Ökonomische Konflikte -- Hugenotten als Mitglieder der Hofgesellschaft und Inhaber von Führungspositionen der staatlichen Administration -- Hugenotten am Hof Friedrichs II -- Rahmenbedingungen des friderizianischen Hoflebens -- Frankophonie als Kommunikationsvoraussetzung -- Prinzen-Erzieher: Madame de Rocoulle und Duhan de Jandun -- Zutritt zum Kronprinzen als Zutritt zum König in spe -- Privatsekretär Charles Etienne Jordan und Hofkaplan Jean Des Champs -- Hofprediger und Oberkonsistorialrat Antoine Achard -- Soziale Versorgung über Verwandtschafts- und KlientelbeziehungenDie Gräfin Camas - Oberhofmeisterin der Königin -- General La Motte-Fouque - Militärveteran und Festungskommandant -- Empfehlung aus der Kolonie - Charles Dantal als letzter Vorleser -- Das Spannungsfeld institutioneller und informeller Machtstrukturen -- Gesellschafter aus dem Feldlager - Henri de Catt und "Quintus Icilius" -- Hugenotten als leitende Beamte und Minister Friedrichs II -- Strukturen der friderizianischen Staatsverwaltung -- Institutionalisierte Netzwerke -- Oberdirektorialrat de Campagne -- Großkanzler de Jariges und Staatsminister de Dorville -- Generalfiskal d'Anieres - Jurisprudenz und Finanzaufsicht -- Peter Colomb - Kammerpräsident der Provinz Ostfriesland -- Hugenotten in Hofstaat und Regierung Friedrich Wilhelms II. und III -- Personalpolitik und Regierungsstil Friedrich Wilhelms II -- Nicolas de Beguelin - Erzieher des Kronprinzen -- Isaac de Forcade - Kronprinzlicher Hofmarschall -- Kabinettssekretär Lombards erste Karrierephase -- Personalpolitik und frühe Regierungspraxis Friedrich Wilhelms III -- Guillaume de Moulines - Prinzenlehrer und Oberkonsistorialdirektor -- Jean Pierre Frederic Ancillon - Theologe und Staatsmann -- Kabinettsrat Lombards Karriereende und Jean Louis Jordan -- Kriegsrat David Dubois -- Soziale Präsenz der Hugenotten im Wissenschafts- und Bildungssektor -- Hugenotten in der Berliner Akademie der Wissenschaften -- Die Akademie bis zu ihrer Neugründung 1744 -- Institutionelle und geistige Entwicklung unter Friedrich II -- Simon Pelloutier - Theologe, Bibliothekar und Historiker -- Jean Henri Samuel Formey - Sekretär und Sprachrohr -- Jean Henri Lambert - Mehr als ein Mathematiker -- Jean Bernard Merians Akademiekarriere bis 1786 -- Die Übergangsphase der Akademie unter Friedrichs Nachfolgern 1786 bis 1809 -- Francois Charles Achard - Chemische Großaufträge und Schulden -- Merian als Sekretär und inoffizieller Akademiepräsident -- Netzwerke der französischen Kirche im Kolonieschulwesen Berlins -- Kirchlicher Einfluss im College Frangois -- Entwicklung unter den Direktoren Formey und Erman -- Personal- und Sozialstruktur des Gymnasiums -- Frankophonie als Unterrichtsprinzip -- Der private Unterrichtssektor -- Französische "Winkelschulen" und häuslicher Unterricht -- Pensionen -- Bedingungen des sozialen Ressourcenerwerbs in der französischen Kolonie Magdeburg -- Der Fall der Witwe Flamary und anderer "Innungs-Opfer" -- Der Fall der Brauer Dubois -- Der Fall der Landstreicherin Francoise Brion -- Kolonisten in unterschiedlichen Beziehungen zur Kirche -- Kirchenwechsel -- Sozialfürsorge und Kreditvergabe. ISBN 9783631634615