Beschreibung:

3 Bll., 54 Ss., 4 Bll. 4°. Handeinband (um 1980): bordeauxrotes ZiegenLd. mit goldgeprägt. Titel u. Reihensignet a.d. Vorderdeckel, einfacher Goldlinienrahmen a.d. Deckeln, Innenkantenvergold.

Bemerkung:

= Zweiunddreißigster Hundertdruck. - Nr. XCIII von 100 Exemplaren. - Episch-dramatische Dichtung von Nikolaus Lenau (1802-1850), entstanden 1842-1844, postum 1851 herausgegeben durch A. Grün, auf den die Anordnung der Szenen zurückgeht. "Lenaus Don Juan-Figur ist ein reflektierender Verführer, dem das Verlangen nach fortwährendem Lustgewinn zur Suche nach Entgrenzung des eigenen Ichs, zur Überwindung der eigenen Partikularität wird ... Zwar erliegen die Frauen seiner erotischen wie auch geistigen Verführungskraft, aber die Erfüllung ist für Don Juan nie von Dauer und kann es nie sein, denn sein Wunsch nach Auflösung der eigenen Grenzen ist zugleich die Vorwegnahme des eigenen Tods ..." (KNLL X,192). - Dt. Buchkunst 1890-1960 II,61. - Eyssen 32. - Rodenberg S. 413. - Bei Poeschel & Trepte, Leipzig, unter erstmaliger öffentlicher Anwendung der Winckelmann-Antiqua auf Zanders-Bütten mit Einhorn-Wasserzeichen gedruckt; Titel und Zwischen-Titel in Rot. "Dies Buch ist für das Auge eine einzige Wohltat. Seine Seiten strömen geradezu apollinische Heiterkeit aus. Schwarz und Rot (Titel und Zwischentitel) mit weitem Durchschuß gedruckt, lassen die Druckzeilen dem sprachlichen Glanz der Verse genügend Platz zur Entfaltung, erhält die vom romantischen Subjektivismus zerrissene Dichtung gleichwohl durch die Festigkeit der klassizistisch inspirierten Lettern ihren tektonischen Halt." (Eyssen S. 289). - Nur vereinzelt am äußeren Rand schwach fingerfleckig, leicht gebräunt.