Beschreibung:

317 S. : graph. Darst.; 24 cm Broschur.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung auf unterem Seitenschnitt, sonst sehr guter Zustand. Der Kooperationsgedanke innerhalb des Einzelhandels hat in den letzten Jahrzehnten gerade in der Bundesrepublik Deutschland festen Fuß gefaßt. Allerdings beschäftigt sich die interessierte Öffentlichkeit genauso wie die handelswissenschaftliche Forschung und Lehre bislang nahezu nur mit den Kooperationen, in die Klein- und Mittelbetriebe des Groß- und Einzelhandels einbezogen sind. Daß Großbetriebe des Einzelhandels kooperieren, dringt wohl deswegen nur in geringerem Um- fange an die Öffentlichkeit, weil zum einen ihre Zusammenarbeit wenig spektakulär vollzogen wird ? man könnte von solidarischer Diskretion der Beteiligten sprechen ? und zum anderen die Großbetriebe, was die Anzahl der in Frage kommenden Firmen betrifft, nur einen gringen Anteil an der Gesamtheit der Einzelhandelsunternehmungen stellen. Die vorliegende Studie bezieht sich nur auf die wettbewerbsrechtlich unbedenkliche Kooperation eigenständiger Großunternehmen des institutionellen Einzelhandels, gleichgültig, ob diese Zusammenarbeit auf Dauer angelegt oder nur gelegentlich vorgesehen ist. Die Einschränkung auf den institutioneilen Einzelhandel macht ersichtlich, daß lediglich Kooperationsaktivitäten zwischen Unternehmen auf der Wirtschaftsstufe des Einzelhandels, also gleichstufige oder ? im institutionalem Sinne ? horizontale Kooperationen berücksichtigt werden. Daß Kooperationspartner möglicherweise divergierende Betriebsformen (z. B. Warenhäuser, Massenfilialbetriebe, Versandhäuser) aufweisen, tut dem gleichstufig-horizontalen Charakter keinen Abbruch. Gegenstand jeder Kooperation sind betriebliche Aufgaben, die möglicherweise erst durch Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern einer Bewältigung offenstehen oder die kooperativ wirtschaftlicher zu erledigen sind. Diese Aufgaben werden mittels ökonomischer Aktivitäten erfüllt, die der Realisierung von Wirtschaftsplänen mittelbar oder unmittelbar dienen können. Auf beide Sachverhalte soll eingegangen werden, wenn auch das Schwergewicht auf der kooperativen Bewältigung unmittelbar ökonomischer Aufgaben (z. B. Handelsfunktionen) liegt; auf Kooperationen zur Erledigung mittelbar ökonomischer Aufgaben (Interessenvertretung) wird nur insoweit eingegangen, als die Entscheidung zur Zusammenarbeit der Unternehmensführung überlassen bleibt und eine Verbindung zur privatwirtschaftlichen Zielsetzung der Unternehmung herzustellen ist. Die Ausrichtung auf eine durch kooperative Zusammenarbeit erstrebte bessere Zielrealisation der Kooperationspartner läßt erkennen, daß in der vorliegenden Arbeit betriebswirtschaftliche Probleme abgehandelt werden sollen. Sie stellt somit eine Ergänzung der außerordentlich aufschlußreichen, mehr gesamtwirtschaftlich orientierten Untersuchungen dar, die ? wie etwa bei Tietz ? die Ursachen der Verbundgruppenbildung oder die Systemveränderungen im Einzelhandel3 zum Gegenstand haben. Dort stehen die Institutionen in Form von realen Verbundgruppen im Vordergrund, deren Entwicklung, organisatorischer Aufbau, Mitgliederstruktur und Bedeutung u. ä. beschrieben werden. Hier soll im folgenden auf die Aktivität des Kooperierens eingegangen werden. Die den Kooperationspartnern entstehenden Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten sind maßgeblich Gegenstand der Abhandlung. Diese generalisierende Problemstellung wird durch die nachstehende Erläuterung der wesentlichen Forschungsziele verdeutlicht. Sie sollen in den einzelnen Hauptabschnitten erreicht werden, so daß ihre Darstellung gleichzeitig Aufschlüsse über den Forschungsgang vermittelt. Zweck des ersten Hauptabschnittes A ist, nachfolgenden Ausführungen ein begriffliches Fundament zugrunde zu legen, Arten und Ziele der Kooperation vorzustellen und allgemeingültige Aussagen zur Abwicklung eines Kooperationsvorhabens zu machen. Systematisierende Erläuterungen zu Großbetriebsformen des Einzelhandels und deren Funktionen bereiten die weiteren Ausführungen vor. Funktionen, die im großbetrieblichen Einzelhandel zur kooperativen Bewältigung anstehen, sind in voneinander isolierter Betrachtungsweise und unabhängig von den unterschiedlichen Betriebsformen Gegenstand des zweiten Hauptabschnittes B. Hier finden im wesentlichen betriebswirtschaftliche Probleme Erwähnung, wie sie u. a. in der Auswahl der kooperativ zu bewältigenden Verrichtungen und der Kooperationspartner, in organisatorischen Aspekten und Kostenverteilungsfragen bestehen. Praktizierte Lösungsmöglichkeiten darzustellen sowie neue Problemlösungen zu erarbeiten, ist Ziel dieser Ausführungen. (Aus dem Vorwort) ISBN 9783428034420