Beschreibung:

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Beiträge zur Strukturforschung Heft 143 * 1993.. 193 S. Tab., Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Wegen kleiner, unbedeutender Spuren am Einband als Mängelexemplar gekennzeichnet, Textteil absolut sauber und vollständig; keinerlei Einträge oder sonstige Beeinträchtigungen; Fachbuchquittung immer beiliegend. - Inhalt: AUFGABE DER UNTERSUCHUNG -- Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat es mit sich gebracht, daß Fragen der Einkommensverteilung in Ostdeutschland stärker als früher in den Blickpunkt des gesellschaftlichen Interesses gerückt sind. Anders als zur DDR-Zeit, in der für den empirischen Wirtschaftsforscher der Zugang zur Statistik erschwert war, besteht heute die Möglichkeit des ungehinderten Datenzugangs. Sucht man allerdings detaillierte Angaben über das materielle Lebensniveau der Bevölkerung in der DDR, so findet man lediglich Teilinformationen. -- Aufgabe dieser Untersuchungen ist es, diejenigen Teilinformationen, die für das Jahr 1988 vorliegen, miteinander zu verknüpfen und aufeinander abzustimmen sowie die - dann in sich konsistenten - Ergebnisse der Berechnungen zu analysieren. Weshalb Untersuchungen zur Einkommensverteilung in einem Staat, der nicht mehr existiert wird mancher fragen. Sind diese Einkommensverhältnisse angesichts der gewaltigen ökonomischen Umwälzungen, die es in den neuen Bundesländern gegeben hat und noch geraume Zeit geben wird, heute noch interessant? -- Sie sind es. Denn will man die Veränderungsprozesse und das Ausmaß der Veränderungen analysieren, so benötigt man Informationen über die Ausgangslage; d.h. man muß wissen, wie die Verteilung und Umverteilung des Einkommens aussahen, bevor die Tranformationsprozesse ausgelöst wurden. -- Gemeinsame Untersuchungen zur Einkommensverteilung und -Umverteilung in der DDR wurden von Wirtschaftsforschern in Ost und West alsbald nach Öffnung der innerdeutschen Grenzen erörtert. Am Anfang der Gespräche stand ein Informationsaustausch über die jeweiligen Vorarbeiten (z.B. Bedau et al. 1982 und Boje; Grunert 1979). Denn die langjährige DDR-Praxis der strengen Abgrenzung und Geheimhaltung hatte zur Folge, daß die Forscher kaum Kenntnis von den Arbeiten ihrer Kollegen im jeweils anderen "Lager" bekamen. Schnell gewann man die Überzeugung, daß die beiderseitigen komparativen Vorteile, die auf den jeweiligen Vorarbeiten beruhten, günstig für eine Zusammenarbeit sind. Einigkeit bestand darüber, daß sich die Untersuchungen zur Einkommenslage der DDR-Haushaltsgruppen in methodischer Hinsicht auf den - "systemunabhängigen" - Ansatz der detaillierten Modellrechnung zur Einkommensverteilung und -Umverteilung stützen sollten, die im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) entwickelt worden ist. Diese Modellrechnung sollte mit spezifischen Informationen zur Einkommensverteilung in der DDR ausgefüllt werden. -- Zu Beginn des Jahres 1990 wurde eine Projektbeschreibung erarbeitet, im Sommer 1990 bei der Fritz-Thyssen-Stiftung die finanzielle Förderung des Projekts beantragt. Dankenswerterweise hat die Thyssen-Stiftung im Frühjahr 1991 diesem Antrag entsprochen. Hiermit nun werden die Ergebnisse der Untersuchung zur Einkommenslage in der DDR vorgelegt. Die Arbeiten gestalteten sich langwieriger als gedacht, weil einmal einige der ursprünglich vorgesehenen Bearbeiter nicht mehr zur Verfügung standen und zum anderen, als die Berechnungen schon weit fortgeschritten waren, neue statistische Informationen auftauchten und dann faktisch von vorne begonnen werden mußte. -- Vollständig lag das Manuskript dieser Untersuchungen im Oktober 1992 vor. Die redaktionelle und technische Bearbeitung des Manuskripts wurde im Dezember 1992 abgeschlossen. ISBN 9783428078332