Beschreibung:

220 S., Tab., Abb., 1 Faltkarte. Originalbroschur.

Bemerkung:

Wegen kleiner, unbedeutender Spuren am Einband als Mängelexemplar gekennzeichnet, Textteil absolut sauber und vollständig; keinerlei Einträge oder sonstige Beeinträchtigungen; Fachbuchquittung immer beiliegend. - Inhalt: Kapitel: Entstehung und Entwicklung der ländlichen genossenschaftlichen Verbandsorganisation und ihr Einfluß auf die Ausbreitung des ländlichen Genossenschaftswesens - Die Struktur des Deutschen Raiffeisenverbandes - Die Funktionen des Deutschen Raiffeisenverbandes - Die Integration zwischen dem Deutschen Raiffeisenverband und dem Deutschen Genossenschaftsverband - Satzungendes Deutschen Raiffeisenverbandes und seiner Vorläufer. - Aus dem Vorwort: "Wir leben in einer Zeit der Vereine. So hört man heutzutage oft sagen. Im großen und ganzen leben wir wirklich in der Zeit der Vereine. Der Umschwung, welcher durch verschiedene Ursachen in den letzten Jahrzehnten in den gesellschaftlichen Verhältnissen erzeugt wurde, die großen Unternehmungen drängen die minder bevorzugten, besonders aber die notleidenden Klassen, zu Vereinigungen der verschiedensten Art, um Hilfe zu suchen, um sich eine bessere Lebensstellung zu erringen. Die Bildung der Vereine liegt also in unseren Zeitverhältnissen und ist dadurch geboten. So finden wir denn auch Vereinigungen auf fast allen Gebieten des öffentlichen Lebens, welche mit mehr oder weniger Erfolg arbeiten1." Diese vor fast 100 Jahren ausgesprochenen Worte Raiffeisens haben bis in die Gegenwart ihre Gültigkeit behalten. Auch heute leben wir, so kann man in Abänderung der Worte Raiffeisens formulieren, in einer Zeit der Verbände. Das gesellschaftliche und politische Leben wird in unserer herrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung immer mehr von diesen geprägt und beeinflußt. Im Jahre 1960 hatte daher auf Anregung von H. J. Seraphim der Verein für Socialpolitik beschlossen, die Verbände einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen, um ihre Tätigkeit objektiv beurteilen zu können. Es sind zwei Arbeitskreise gebildet worden, von denen der eine die Aufgabe hatte, die Wirkungsweise der Verbände in ihrer Gegenwart zu erfassen und besonders ihren Einfluß auf die öffentliche Meinung, das Parlament, die Regierung und Verwaltung sowie auf die politischen Parteien systematisch zu untersuchen. Ein zweiter Arbeitskreis setzte sich mit einzelnen Verbänden auseinander und analysierte ihre Geschichte, ihre Struktur und ihre Funktionen2. Von den Einzeluntersuchungen liegen Arbeiten über die Fachverbände der Nahrungs- und Genußmittelindustrie, über die Arbeitgeberverbände, über den Einzelhandel sowie über die Handwerkerorganisationen vor. Eine Arbeit über den Deutschen Raiffeisenverband e. V. (DRV) ist bis heute nicht geschrieben worden. Der Verfasser stellt sich daher die Aufgabe, Entwicklung, Struktur und Funktionen des DRV sowie seine Integration mit dem Deutschen Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e. V. einer näheren Analyse zu unterziehen. -- Im ersten Teil der Arbeit werden die Entstehung und die Entwicklung der ländlichen Genossenschaftsverbände bis zur Gründung des DRV im Jahre 1948 unter besonderer Berücksichtigung ihrer Struktur und Funktionen untersucht, wodurch ein Eindruck von dem Einfluß der Verbände auf die Ausbreitung des ländlichen Genossenschaftswesens vermittelt werden soll. Damit ist dann die Grundlage für den zweiten Teil der Arbeit geschaffen, in dem die gegenwärtige Struktur des DRV einer systematischen Betrachtung unterzogen werden soll mit der Absicht, den Prozeß der Willensbildung innerhalb des Verbandes zu erklären. -- Im dritten Teil werden die vom DRV ausgeübten Funktionen einer eingehenden Darstellung unterzogen, wobei es darauf ankommt, ein System zu liefern, das eine Beurteilung sowohl der nach innen als auch der nach außen gerichteten Funktionen ermöglicht. Auf diese Weise kann dann auch die Frage beantwortet werden, ob es sich beim DRV vorwiegend um einen Verband mit nach innen oder nach außen gerichteten Aktivitäten handelt. -- Im vierten Teil schließlich wird auf die geplante Integration des DRV mit dem Deutschen Genossenschaftsverband eingegangen, wobei die Gründe für diesen Vorgang, die beabsichtigte organisatorische Neugestaltung und die möglichen Auswirkungen auf das ländliche genossenschaftliche Verbandswesen näher untersucht werden. -- Dem Ziel der Arbeit entsprechend, stand bei ihrer Anfertigung die induktive Methode im Vordergrund. In zahlreichen Gesprächen mit den Referenten des DRV und einiger Regionalverbände wurde versucht, einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben zu gewinnen. Die persönlichen Gespräche sind durch einen umfangreichen Fragenkatalog ergänzt worden, der vom Generalanwalt des DRV, Herrn Dr. Rolf Schubert, freundlicherweise beantwortet wurde. Allen Herren, die dem Verfasser durch bereitwillige Auskünfte und Diskussionen über die in dieser Arbeit untersuchten Fragen wertvolle Unterstützung zuteil werden ließen, ist er zu großem Dank verpflichtet. -- Der herzliche Dank des Verfassers gilt seinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Erik Boettcher, der die Entstehung der Arbeit stets hilfsbereit förderte sowie durch zahlreiche Anregungen, Vorschläge und fruchtbare Kritik zu ihrem Gelingen ganz entscheidend beitrug. -- Auch Herrn Dr. Gerd Fleischmann und Herrn Dr. Wilhelm Jäger schuldet der Verfasser aufrichtigen Dank, die die Arbeit in mannigfaltigen Diskussionen sowie durch vielfältige Hinweise stets bereitwillig und tatkräftig unterstützten. -- Für sämtliche Unrichtigkeiten und Irrtümer der Darstellung, die möglicherweise in der Arbeit enthalten sind, trägt jedoch allein der Verfasser die Verantwortung. -- Der Forschungsgesellschaft für Genossenschaftswesen Münster (Westf.) e. V. und der Deutschen Genossenschaftskasse ist der Verfasser für die gewährte finanzielle Unterstützung dankbar, ohne die die Arbeit nicht hätte angefertigt werden können. -- Die Materialsammlung, die sich auf die speziellen Publikationen des DRV als auch auf die allgemeine Verbandsliteratur erstreckte, wurde im November 1969 abgeschlossen. ISBN 9783428026777