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192 S. Originalbroschur.
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Wegen kleiner, unbedeutender Spuren am Einband als Mängelexemplar gekennzeichnet, Textteil absolut sauber und vollständig; keinerlei Einträge oder sonstige Beeinträchtigungen; Fachbuchquittung immer beiliegend. - Inhalt aus dem Vorwort: Die Sowjetunion ist das erste Land, das den Versuch gemacht hat, seine Volkswirtschaft nach einem sozialistischen Muster zu planen. Gleichzeitig ist sie bei Beginn dieses Versuches ein im Vergleich zu den westlichen Industriestaaten unterentwickeltes Land gewesen, das zusätzlich krasse natürliche, ökonomische und soziokulturelle Unterschiede aufwies. Aus der Verbindung des sozialistischen Experiments, sofern man bei irreversiblen gesellschaftlichen Prozessen überhaupt von Experimenten sprechen kann, mit der Tatsache der Unterentwicklung ergeben sich Probleme, die in den Entwicklungsstufen des historischen Materialismus und damit in der Theorie des Sozialismus keine Behandlung erfahren haben. -- Die vorliegende Arbeit darf nun keineswegs als Versuch gesehen werden, die Lücke in der Theorie zu schließen. Vielmehr ist eine empirische Untersuchung der Probleme durch ihre regionale Dekomposition beabsichtigt. Der Vorteil, den man sich von diesem Vorgehen versprechen kann, ist inhaltlich: eine Volkswirtschaft, zumal von der Größe der Sowjetunion, ist kein homogenes Ganzes, sondern ein Aggregat aus sehr unterschiedlichen Teilsystemen. Die regionale Disaggregierung ist hier vor allem wegen der erwähnten Unterschiede wichtig. Und er ist methodisch: eine oder mehrere Querschnittsanalysen mit nur geringem Abstand von der Gegenwart erleichtern die statistische Datensuche erheblich im Vergleich zu Zeitreihenanalysen über längere Perioden. -- Der Umstand, daß auch heute noch, nach über fünfzig Jahren Sowjetherrschaft, beträchtliche Unterschiede in der regionalen Wirtschaftsentwicklung bestehen, wird häufig als Argument gegen das sozialistische Experiment angeführt. Die Motivation zu dieser Arbeit ist aus den Fragestellungen zu verstehen, inwieweit hier allgemeine Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung ihren Einfluß haben und welche Wirkung von der sowjetischen Wirtschaftspolitik ausgeht. Ein wesentliches Ergebnis kann in einem Satz vorweggenommen werden: im Unterschied zu marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften sind in der sowjetischen Planwirtschaft Produktions- und Konsumsphäre unabhängig voneinander, so daß Unterschiede in der Entwicklung der Produktivkräfte nicht notwendig Unterschiede im Lebenshaltungsniveau nach sich ziehen. -- Eine empirische Untersuchung wie diese wird in starkem Maße von dem Prozeß der Materialsuche bestimmt. Für die Sowjetunion gibt es nur. sehr viel und sehr wenig Material. Sehr wenig ist es gemessen an den Anforderungen an Genauigkeit und Detaillierung. Sehr viel, oder für den einzelnen gegen Unendlich konvergierend, ist es gemessen an den Möglichkeiten, sich aus wissenschaftlichen, journalistischen und literarischen Veröffentlichungen Einzelinformationen zu beschaffen, die zusammen ein, aber nicht immer nur ein Bild ergeben. Ohne den tatsächlich verfolgten Suchprozeß mit dem anspruchsvollen Adjektiv stochastisch versehen zu können, muß ich jedoch zugeben, daß der Zufall bei der Auswahl der Referenzen eine große Rolle gespielt hat. -- Ein weiterer Nachteil von derartigen empirischen Analysen ist der Umstand, daß sie nie abgeschlossen werden können. Das nächste statistische Jahrbuch und die neueste Monographie erscheinen bestimmt noch vor Drucklegung des an sich fertigen Manuskripts. In unserem Fall sind dies das Jahrbuch für 1970. ISBN 9783428025725