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22 S. Text und 100 s/w-Illustrationen (Fotografie) auf Tafelseiten; 28,5 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Pappband.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Einband stw. geringfügig berieben. - Die Camargue ist eine, je nach Definition, ca. 600 km², 930 km² oder 1500 km² große Schwemmlandebene in der Provence (genauer in der Basse-Provence) im Süden Frankreichs. Nach der engeren Definition ist sie nur das von den beiden Mündungsarmen der Rhone im Rhône-Delta begrenzte Gebiet, danach läge die Camargue im Rhonedelta, oder sie umfasst auch mehr oder weniger große Flächen westlich und östlich davon, danach läge das Rhonedelta in der Camargue. ... (wiki) // ... Geruch steigt auf: von Schlamm - wir befinden uns in einem Flußdelta - und von Fisch; dieser so eindringlich, daß das weite Firmament nur noch wie das Auge eines Fisches wirkt und man meint, seine Schuppen müßten sich an der Milchstraße reiben, sein Schwanz müßte geschwinder als das Licht durch den Weltraum schnellen. Verwesungsaroma, aber verlockend für das Gemüt, wie der Geruch von Champignons für den Gaumen: eine gewaltige Ausdünstung vom Werden, ehe es Gestalt gewinnt, zu einer Stunde, da das dem Tode verbrüderte Leben noch das Recht hat, seine künftige Gestalt zu wählen. Geruch von Reptilien, jener ersten Wirbeltiere, die nie gelernt haben, aufrecht zu gehen. Geruch von dem, was sich seit Jahrtausenden bekämpfte, um endlich aufgerichtet die Erde nur noch mit der Fußsohle zu berühren. Das Urwesen, das man spürt, scheint weiser als alle Kirchen. Man hat keine Angst vor seiner Wildheit; eher fürchtet man seine Zuneigung. Man hat Angst vor seinem Wesen, das ansteckend wirkt; man hat besonders Angst, weil man diese Beunruhigung nicht einzuordnen weiß: man hat Angst, verwandelt zu werden - in meinem Alter! in meiner Stellung! angesichts meiner Familie! bei dem Ansehen, das ich genieße! bei dem, was ich bin! Gegenüber dieser Verlockung aus dem Busch hat man Angst, seine Geschäfte, seine Pflichten zu versäumen - wie ein Bub, der die Schule schwänzt. Nichts erregt mehr als der Geruch aufgerührten Schlamms. Noch immer deutet das Schwanken des Schilfs auf ein Wesen, das nun näher kommt. Gleich wird das Tier hervortreten. Das Schilf teilt sich: Es erscheint. Man rafft zusammen, was man an Barbarei in sieht trägt - und das ist nicht wenig. Doch nichts geschieht, nur ein Schemen zieht hoch am Himmel vorüber. Während man sich der Mittel schämt, derer man sich bedienen wollte, verschwindet es und versinkt im Mittelmeer. Im Süden hört man ein Heulen über dem Meer. Aber es ist eine Stunde, in der alles still wird. Die Wolken strecken sich und erröten, da sie zu Bett gehen; unbeweglich linken sie über den Hügeln von Nimes und Uzes, schon schlafen sie. ? (S. 7)