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Ca. 21,5 x 17,5 cm. IV S., 314 Seiten. Mit lithographiertem Frontispiz-Portät und farbigem Titelblatt. Etwas späterer Halbleinenband
Bemerkung:
Einband leicht berieben. Vorsatz mit ganzseitigem handschriftlichen Gedicht. Seiten teils etwas fleckig bzw. stockfleckig und mit einigen Bleistiftanmerkungen. Charlotte Stieglitz (1806-1834, Ehefrau des Dichters Heinrich Stieglitz), starb durch eigene Hand den "Opfertod aus ehelicher Liebe". "So heiß auch beide die Vereinigung ersehnt, sie schufen sich mit ihrer Verheirathung eine nimmer versiegende Leidensquelle. Selbstquälerische Gedanken während der Ehe verdüsterten Heinrich Stieglitz von neuem und stärker als früher; ... dichterische Thaten, auf welche er selbst so stark hoffte, daß er sein kleines Talent weit überschätzte, rangen sich nicht aus seiner Seele los. ... Allzu eng war leider seine Frau in das Leben des eitlen unkräftigen Mannes verstrickt. ... Sie litt unter der Seelenzerrüttung ihres Mannes um so mehr; ihr fiel für den in sich zusammenbrechenden Hypochonder die ganze Sorge zu. Ohne innerlich gesundet zu sein, kehrten die Gatten September 1833 von einer längeren Reise ins Ausland zurück. Bei Charlotte stand es bereits fest, sich zu opfern um Heinrich durch eine ungeheure That zu erschüttern. Zwar begrüßte sie noch freudig jeden scheinbaren und zeitweiligen Aufschwung ihres Gatten, aber immer rascher verfinsterte sich ihr Gemüth, als St. 1834 die Stellung an der Berliner Bibliothek unterbrach. Charlotte sah nun ununterbrochen die Oscillationen ihres Mannes zwischen Titanentrotz und Apathie. Sie hoffte den Weg zu der Quelle, die für ihn und sie gemeinsamalles heilen sollte, in ihrem Tod gefunden zu haben. Auf einer Reise nach Kissingen Herbst 1834 stellte sie dem Gatten seine geistige Wiedergeburt in Aussicht. In den letzten Decembertagen führte Charlotte ihre That mit bewunderungswürdiger Ruhe und Klarheit aus. Während Heinrich am 29. December 1834 in einem Concert war und eben mit fröhlichen Gedanken nach Hause kam., erstach sie sich mit dem Dolche, den sie ihm einst als Braut gegeben hatte. Die That machte in den politisch stillen Tagen ungeheures Aufsehen. Charlottens Gemüth war miterkrankt in dem seelischen Zersetzungsproceß des Gatten; ihre Liebe hatte sich endlich sophistisch verzerrt." (Friedrich Kummer in ADB 36 S. 177-180).