Beschreibung:

XXII, 262 S., 1 Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Unter Hugo von Hofmannsthals Briefwechseln zeichnet sich der mit Richard Beer-Hofmann in seiner Ausdehnung und seinem Reichtum, seiner Heiterkeit und seinem Ernst, seiner Anmut und seiner Spannung als einer der schönsten und gewichtigsten aus. Hofmannsthal beginnt ihn als Sechzehnjähriger. Er beendet ihn am Tage seines Todes. Zwei Dichterleben. Gemeinsame, zuweilen auch getrennte Wege. Vom poetischen Jugendspiel in der Luft des Wiener fin de siècle durch eine Zeitenwende, durch äußere und innere Krisen hindurch zu schmerzlich erkämpfter Reife. Immer wieder sucht Hofmannsthal den Älteren als Überlegenen, kaum einen anderen hat er so ausdrücklich verehrt, so inständig umworben wie den in Gefühlsbekundungen verhaltenen Erzösterreicher, Erzjuden."Ich werde nie im Stand sein", schreibt ihm Hofmannsthal, ".. . aus dem Gewebe meines Wesens die Fäden herauszuziehen, die Ihr Geschenk sind: es fiele dann alles auseinander. Ich weiß genau, daß es keinen Menschen gibt, dem ich soviel schuldig bin wie Ihnen." Hofmannsthals Gespräch mit Beer-Hofmann ist unpathetisch, nicht selten voll ausgelassenen Humors; bei drolligen Einfällen, spaßigen Gelegenheitsversen, unbekümmerten Schüttelreimen hört man herzhaft wie sonst nie den Dichter lachen. 1919 stellt Hofmannsthal, in einem Zustand der Überreizung die Freundschaft jäh auf eine Zerreißprobe: die Korre-spondenz gipfelt in den langen, aufwühlenden Briefen, mit denen beide Männer ihren Konflikt austragen. Nach dem Freitod seines Sohnes Franz schreibt Hugo von Hofmannsthal den letzten Satz nieder: "Man muß alles verstehen." ISBN 9783100315342