Beschreibung:

28 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors. Einband berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - In Deutschland aber waren die konservativen und die sich ihnen anschließenden völkisch-alldeutsch-antisemitischen Bewegungen bis zum Jahre 1918 staatstreu geblieben, und sie verfügten infolge der unvergleichbar günstigeren innenpolitischen Voraussetzungen - im Vergleich zu Frankreich - über einen sehr starken politischen Einfluß und eine verhältnismäßig breite und feste gesellschaftliche Basis. Dies bezieht sich natürlich in erster Linie auf die Deutsche Konservative Partei selbst, im Falle der gesellschaftlichen Basis jedoch auf das west- und ostpreußische Bauerntum. Außerdem hatte nicht das Burgertum, sondern die Arbeiterschaft 1918/19 die bürgerliche Republik errungen, somit war das Interesse der vorigen an der Errichtung einer neuen Staatsform nicht ganz eindeutig. Um so weniger, als die deutsche Republik - entgegen dem Frankreich nach 1870 - in wirtschaftlicher Hinsicht in einer so außerordentlich schweren Periode voller Erschütterungen und Krisen geboren wurde und Wurzeln zu schlagen versuchte, in der auf dauerhafte Konsolidierung nur durch straffe und einheitliche Leitung, durch entschlossenes und planmäßiges Eingreifen des Staates in das Wirtschaftsleben Hoffnung bestand. Die Weimarer Republik, die die republikanischen Ideale des 19. Jahrhunderts verkündete, erschien demnach in Europa als anachronistisches Phänomen, besonders unter den deutschen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen, und seine ständigen Mißerfolge zu Beginn der 1930er Jahre trieben selbst die Bourgeoisie in republikfeindliche, konservative und schließlich faschistische Richtung, die ihren Sturz erstrebte. ISBN 9630508338