Beschreibung:

]. 4to. (32,2 x 20,6 cm). Illustrierte Orig.-Halbleinwandbände.

Bemerkung:

Das Schreib- und Zeichenbuch besteht aus dem gedruckten Titel u. leeren Blättern mit einer gedruckten mit Maßzahlen versehenen Bordüre. Der Leerraum wurde in diesem Fall von der Schülerin Katharina Renz aus Lindau mit handschriftl. Texten u. Tuschfederzeichnungen in Schwarz u. Rot ausgefüllt. - Teile 1 u. 2: Abtheilung für die Fachschulen des Anfertigens der gesam(m)ten Wäsche, des Hand u. Maschinennähens. 39 Bl. Mit Angaben zum Zeichnen u. Schnitt von Taillen, Ärmeln, Röcken u. Kleidern für Frauen u. Kinder zum Nähen. - 37 Bl. Mit Beschreibung von zwei Nähmaschinen u. Angaben für das Nähen von Schürzen, Unterröcken, Nacht- u. Bettwäsche sowie Herrenhemden. - 3: Abtheilung für die Fachschule des Kleidermachens und der Confectionsarbeiten. 24 Bl. Angaben zum Nähen von Kinder- u. Damenhemden. - 4: Abtheilung für die Fachschule des Geflechtes, des Strickens, Häkelns, Filetens u. Rahmens etc. 47 Bl. davon 8 einseitig mit lithogr. Mustern bedruckt. Über Strümpfe, Kinderbekleidung, Handschuhe, Hauben, Kapuzen u. Kragen. - Reutlingen war seinerzeit ein Zentrum der Württembergischen Textil-Handarbeiten u. wurde durch wachsende Konkurrenz "veranlaßt, eine geschmackvollere, modischere, dem Absatzmarkt angepaßtere Ausführung der Handarbeiten anzustreben" (Junck S. 126). Aus diesem Grund wurde 1868 die Industriezeichenschule (seit 1870 Frauenarbeitsschule) gegründet. - Einer der Hauptinitiatoren war der Zeichenlehrer J. F. Lachenmayer (1829-1921), der bis 1900 dort unterrichtet hat. 1883 hat er auch noch eine "Farbenfibel" herausgegeben. * Junck: Die Gründungsgeschichte der Frauenarbeitsschule in Reutlingen. In: Reutlinger Geschichtsblätter 2000, S. 117-193, insb. S. 128ff., S. 142 u. 172 (Abb.). - Nicht bei Lipperheide. - Etwas bestoßen u. angestaubt. Etwas stockfleckig, im Gelenk teilweise geplatzt (fehlende Blätter?). In Teil 2 ein Blatt nur noch rudimentär vorhanden. Nicht alle Blätter beschrieben.