Beschreibung:

348 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek des Literaturwissenschaftlers Eberhard Lämmert. - Prousts A la recherche du temps perdu wird in dieser Untersuchung nicht als Autobiographie gelesen, sondern als Roman ? als ein Roman freilich, dessen Form- und Struktureigentümlichkeiten sich aus der Perspektive der Autobiographie besonders prägnant zu erkennen geben. Während Proust selbst im Spektrum der (in einem weiten Sinne) autobiographischen Texte vorrangig die Memoiren ins Auge faßt, um seinen Roman von ihnen abzugrenzen, bringt er die Autobiographie im engen Sinne ? gemeint ist eine Autobiographie vom Strukturtyp der Confessions Rousseaus ? nicht mit seinem eigenen Werk in Verbindung. Daß dieses Schweigen über die Autobiographie, das Schweigen zumal über Rousseaus Confessions jedoch nicht etwa die mangelnde Relevanz dieses Texttyps für die Recherche bezeugt, sondern im Gegenteil als Symptom seiner erheblichen Bedeutung zu sehen ist, dafür sprechen eine Reihe von Indizien. Nicht nur gilt Rousseaus "mémoire affective" als wichtigster Vorläufer der Proustschen Erinnerung, in den Confessions ist auch jenes "Doppelspiel von erinnerndem und erinnertem Ich" entfaltet, in dem Jauß die Strukturformel der Recherche fassen zu können meint. ISBN 9060322142