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339 S. : überwiegend Ill. ; 30 cm. Illust. Originalleinenband; farb. illustr. OPp.-Schuber.
Bemerkung:
Sehr gutes Exemplar. - INHALT : Ein neuer Kunstfrühling - Wien im Jahr 1898 ---- Gebrauchsgraphik als Gemeinschaftswerk ---- Wiener Künstler und die "Meggendorfer Blätter" ---- Eine Allegorien-Sammlung und ihr Schmuck ---- Die Rolle der Graphik in der Wiener Sezession ---- Koloman Moser - Das unendliche Ornament ---- Der Wiener Hagenbund ---- Der neue Stil und die Wiener Kunstgewerbeschule ---- Druckgraphik der Wiener Werkstätte ---- Carl Otto Czeschka - Die Eleganz der Linie ---- Julius Klinger - Graphische Kunst als sublimierte Erotik ---- Berthold Löffler und die Klimt-Gruppe ---- Der Künstlerdruck ---- Zeitschrift und Buch - Sendboten des neuen Stils ---- Kalender ---- Exlibris ---- Werbegraphik ---- Druckgraphik auf Postsachen ---- Banknoten ---- Wiener Einflüsse und selbständige Entwicklungen in Randregionen ---- Anmerkungen Literaturverzeichnis Bildtafeln Namenregister. // ... Bei dem geschwinden Prozeß, in dem die Gruppe sich festigt, entwickelt sich mit besonderer Intensität eine Form des künstlerischen Gestaltens, die Gebrauchsgraphik, die in der internationalen Kunstrevolution des Fin de siecle überhaupt eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Es ist der Augenblick des Triumphs verschiedener Medien visueller Kommunikation: von der Illustration (Zeitschriften, Bücher, Notenblätter usw.) bis zum Plakat, zur Postkarte und zur Werbung. Wenn Alois Riegl soeben nachgewiesen hatte, daß das Wesen einer Gesellschaft sich ebenso im Ornament wie in der figürlichen Kunst ausspricht, im Ornament womöglich gar noch besser, so war im Licht dieser Erkenntnis auch die Gebrauchsgraphik neu zu würdigen. Die beeindruckende Entwicklung der Gebrauchs-, insbesondere der Illustrationsgraphik wurde ermöglicht durch neue Techniken des Drucks und der Bildreproduktion. Während der achtziger Jahre war man in allen europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten von Amerika - hier früher, da später - dazu übergegangen, die einst mit der Hand in Holz oder Metall gestochenen Platten für den Reproduktionsdruck auf photomechanischem Wege herzustellen. In seinem 1896 veröffentlichten Werk über die Buchillustration behauptet Walter Crane, in der Geschichte der Buchkunst sei die Einführung der Photographie kaum weniger wichtig zu nehmen als die Erfindung des Buchdrucks. Die photomechanische Reproduktion bietet gegenüber der mit der Hand ausgeführten Übertragung des Entwurfs in den Holzschnitt erhebliche Vorteile. Der Entwurf wird dabei mit größter Treue reproduziert und kann nach Wunsch verkleinert oder vergrößert werden.3 Überdies beschleunigt und verbilligt das neue Verfahren die Herstellung. Es eröffnet auch vielfältige Möglichkeiten der Farbreproduktion. Anfänglich werden die Druckplatten mechanisch in Holz geschnitten. Bald verbreitet sich die Chromolithographie, ein ziemlich kompliziertes Verfahren, bei dem ein Photograph und ein Lithograph zusammenarbeiten. Die Farbtrennung liegt noch im Ermessen des Auges und der Hände des Lithographen, der die Farbauszüge auf die Steine zeichnet.4 Die photomechanische Farbtrennung ist während der achtziger und neunziger Jahre noch im Experimentierstadium, erst am Ende des Jahrhunderts wird sie praktisch anwendbar sein. Das Ergebnis des chromolithographischen Prozesses ist ein Druck von greller, flacher Farbigkeit. Insofern kommt die technische Unvollkommenheit des Verfahrens der zu jener Zeit aufkommenden Tendenz der abendländischen bildenden Kunst zur Beschränkung auf Wesentliches, zur Stilisierung und zur Abstraktion entgegen. ? (Vorwort) ISBN 9783549052044