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Beschreibung:
XVI, 818; VI, 633 S. 19 x 12 cm, grün eingefärbtes Schweinsleder auf vier Bünden mit Rückenschild und umlaufendem Rotschnitt
Bemerkung:
Einband berieben, bestoßen und etwas sperrend. Durchgehend fleckig. Handschriftliche Besitzereinträge auf Vorsatz (Dorothea und Margretha Schnaitmann in Fellbach 1852, Karl Seibold in nFellbach 1897, Friedrich Seibold 1898). Bleistiftanstreichung auf S. 3. Mälzer Nr. 893a. "Johann Michael Hahn (* 2. Februar 1758 in Altdorf bei Böblingen; ? 20. Januar 1819 in Sindlingen, heute Jettingen bei Herrenberg) war schwäbischer Pietist und Stifter der Hahn?schen Gemeinschaft. Sein vermeintlicher erster Vorname ?Johann? ist in der Geburtsurkunde nicht vermerkt. Michael Hahn wurde als Sohn eines Bauern geboren und erlernte das Metzgerhandwerk. Als junger Mann erlebte er eine Bekehrung und schloss sich den Pietisten an. Wichtige Impulse erhielt er durch einen Aufenthalt auf dem Ihinger Hof bei Renningen, einem Zentrum des Separatismus (Radikaler Pietismus). In mehreren ?Zentralschauen?, spirituellen visionären Erlebnissen, von denen er das erste im Alter von zwanzig Jahren hatte, wurden die Grundlagen seiner Theologie gelegt. Michael Hahn vertrat die Lehre von der apokatastasis panton, in Württemberg allgemein ?Wiederbringung aller Dinge? genannt. Danach dauern die Höllenstrafen für die Verdammten zwar lange, aber nicht unendlich an (siehe unten). Wie lange Zeit die meisten führenden Mitglieder der Hahn?schen Gemeinschaft blieb auch Hahn selbst unverheiratet. Michael Hahn lebte ab 1794 als Bauer in Sindlingen bei Herrenberg. Hier stand er unter dem Schutz der Herzogin Franziska von Württemberg (Franziska von Hohenheim), nachdem er von der Landeskirche wegen seiner Anschauungen verfolgt wurde. Viele Menschen strömten zu ihm, um seine Bibelauslegungen zu hören. So bildete sich um ihn nach und nach die nach seinem Tode nach ihm benannte Gemeinschaft, die auch seine Schriften und Lieder bewahrt und weiterpflegt. Ab 1803 konnte er sich ganz seiner theologischen und seelsorgerlichen Arbeit widmen. Michael Hahn war als erster Leiter der im Jahr 1819 gegründeten pietistischen Siedlung Korntal vorgesehen, starb aber vor der Gründung dieser Gemeinde. Er ist der Textdichter der Kirchenlieder Jesu, Seelenfreund der Deinen (EG 560) und Herr, laß mich deine Heiligung (EG 634 Württemberg). Sein Grab befindet sich in Sindlingen bei Herrenberg. Vielfach wurde von anderen Christen Kritik geübt an der von Michael Hahn und der nach ihm benannten Gemeinschaft vertretenen Lehre der ?Wiederbringung aller Dinge? (Apokatastasis panton; ?Allversöhnung?). Diese Lehre widerspricht Artikel 17 der Confessio Augustana, einer lutherischen Bekenntnisschrift. In dem Werk ?Die Hahnsche Gemeinschaft ? ihre Entstehung und seitherige Entwicklung? aus dem Jahre 1877 wird sie in einer Weise erläutert, die auch heute noch so von der Hahn?schen Gemeinschaft vertreten wird: ?Die Lehre von der Wiederbringung aller Dinge ist eine Lehre, die besagt, dass alle vernünftigen Kreaturen, insbesondere also die abgefallenen Menschen und Engel, wenn auch großenteils erst nach überstandenen schweren Gerichten, schließlich freiwillig unter das Szepter Jesu Christi sich beugen werden, dass, wie sie in Adam alle ? ohne Ausnahme ? sterben, so auch in Christo alle ? ohne Ausnahme ? lebendig gemacht werden sollen und sonach Gott zuletzt wirklich alles in allen sein werde.? (Wikipedia)