Beschreibung:

117 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung für Eberhard Lämmert. Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Für das fiktive Protokoll "H." hat sich Klaus Stiller an den Reden, Tischgesprächen, Lagebesprechungen, Testamenten und dem berüchtigten einzigen Buch der historischen Person Adolf Hitler orientiert. Noch einmal kommt der "Führer" zu Wort, noch einmal darf er "die Geste, die der große, tausend Menschen fassende Raum erfordert" wiederholen; noch einmal wird er beim Wort genommen - diesmal aber so konsequent, wie es einem Hitler gebührt. Mimikry und die Übernahme von authentischen Redewendungen, Versatzstücken, Sprachhülsen und -Strukturen ergeben, bewußt stilisiert, einen Text, der Satz für Satz nicht nur die historische Person "H." bloßstellt. Das Spiel mit dem fremden Stil führt über sich selbst hinaus : da es faschistische Sprache und faschistischen Sprachgebrauch zeigt, zeigt es auch eine Technik des Überredens, deren Kennzeichen die Verdrängung, oft die Verachtung von Wirklichkeit ist. Ein Jargon, aufgeblasen zu monströsen, alle Einwände erstickenden Sätzen, die in einem Hin und Her von Scheinargumenten dem Zuhörer die tatsächlichen Verhältnisse ausreden wollen. So werden die Wahnvorstellungen dessen, der den Himalaja mit einem Kriegerdenkmal überspannen will, zur Metapher für Größenwahn und Irrationalismus gegenwärtiger Politiker, nicht zuletzt westdeutscher.