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VI, 267 S. Originalbroschur.
Bemerkung:
Mit Widmung für Eberhard Lämmert. Einband leicht berieben und vergilbt. - In den Jahren um 1890 ist bei der bürgerlichen Intelligenz eine Linksbewegung zu beobachten, die vor allem nach der Aufhebung der Sozialistengesetze ausschlaggebenden Einfluß auf die sozialdemokratische Kulturpolitik ? besonders im Rahmen der Arbeiterbildungsbewegung ? hatte. Herbert Scherer untersucht in seiner Arbeit die ideologische und literarische Entwicklung der ?Friedrichshagener?, jener Dichter, Literaten und Journalisten, die sich im Berliner Vorort Friedrichshagen angesiedelt und eine regelrechte Künstlerkolonie gegründet hatten. Zu ihnen gehörten neben anderen Wilhelm Bölsche, Wilhelm Hegeier, Ludwig Jakobowski, Felix Hollander, Hans Land und vor allem Bruno Wille. Sie alle standen als Initiatoren, Mitbegründer und z. T. auch Leiter in engem Zusammenhang mit der ?Freien Volksbühne? und ? nach der Spaltung ? der ?Neuen Freien Volksbühne?- Hauptziel dieser von linksorientierten, doch letztlich bürgerlichen Intellektuellen geführten Institution war die Verbreitung der bürgerlichen Kultur unter den in den Arbeiter- und Bildungsvereinen organisierten Arbeitern. Scherer untersucht und und dokumentiert umfänglich ? bis hin zur berühmten Naturalismusdebatte auf dem Gothaer Parteitag von 1896 ? die sich an diesem Problem entzündenden Debatten zwischen den ? Friedrichshagenern? und der sozialdemokratischen Partei, die sich mit Franz Mehring als Wortführer gegen zu große Einflußnahme der Literaten auf die Arbeiterpartei wehrte. ISBN 9783476002792