Beschreibung:

469 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Herausgebers für Eberhard Lämmert. Schnitt leicht angeschmutzt. - Jede Auswahl ist subjektiv. Dazu muß sich der Antholo- gist bekennen. Oder - nach einer Formulierung Adolf Muschgs - das Persönliche der Auswahl dient nicht der Entschuldigung, sondern zur Legitimation. Meine Auswahl ist die eines Lyrikers und Kritikers, der sich auf seine Leseerfahrung, seine Liebe zum Gedicht beruft. An deren Anfang war übrigens eine Anthologie, ein Heftchen eigentlich nur, betitelt Der Regenbogen, herausgegeben, wenn ich nicht irre, von der britischen Militärbehörde zu Zwecken der Reeducation. Ich kaufte es mir als Schüler. Einige Gedichte, die ich damals las, stehen jetzt hier in Jahrhundertgedächtnis. Es gibt einen Satz, mit dem sich jeder Anthologist auseinandersetzen muß: Gottfried Benns Behauptung, wonach keiner der großen Lyriker mehr als sechs bis acht vollendete Gedichte hinterlassen habe: "Die übrigen", meint Benn, "mögen interessant sein unter dem Gesichtspunkt des Biographischen und Entwicklungsmäßigen des Autors, aber in sich ruhend, aus sich leuchtend, voll langer Faszination sind nur wenige." Dagegen läßt sich einiges vorbringen. Erstens werden sich Kenner und Liebhaber eines Dichters kaum auf sechs oder acht Stücke einigen können. Wo zwei oder drei Lyrikfreunde zusammenkommen, dürfte zumindest ein gutes Dutzend Gedichte zur Debatte stehen. Es wäre also ein leichtes gewesen, die Auswahl von Gedichten Georges, Hofmannsthals, Rilkes, Else Lasker-Schülers, Benns, Brechts und Celans um etliche Stücke zu erweitern. ISBN 9783150597422