Beschreibung:

8°. VIII, 465(1) S., 1 Bl. (Errata) u. 381(1) S. Mit 1 gest. Front. in Bd. 1 ('Fantassins du Sindhy dans leur habit du guerre') u. 1 gef., gest. Karte (64,5 x 47 cm; gravée par Lemaître). Dekorative, marmorierte Lederbände der Zeit mit 2 Rückenschildern u. goldgepr. Rückenverzierung, Stehkantenvergoldung u. marmor. Vorsatzpapieren. Bd. 1 am unt. Kapital lädiert, Ecken bestoßen, Kanten berieben, Bd. 2 m. 2 Beschädigungen im Leder durch Wurmfraß, vereinz. stockfl., im Text sehr sauberer u. guter Zustand, Karte m. kl. Einriss. Quérard VII, 300; Chadenat 5112; zur engl. Ausg. vgl. Henze IV, 421 f. Erste französche Ausgabe dieser erstmals 1816 in englischer Sprache erschienenen Reisebeschreibung ('Travels in Beloochistan and Sinde'). - Henry Pottinger (1789-1856) war britischer Offizier, im Dienst der East India Company. In deren Auftrag reiste er gemeinsam mit Capt. Charles Christies im J. 1810 von Indien durch Belutschistan nach Kirman und Schiras, Süd-Persien, "mithin durch ein Ländergebiet - das alte Gedrosien und Carmanien - von dem seit der Zeit Alexander des Grossen kein europäischer Augenzeuge mehr gekündet hatte". (Henze). Sie gaben sich als Agenten eines reichen Pferdehändlers aus. In Bampur verknüpfte P. seine Route mit der seines Landmannes W. P. Grant. "Grant und Pottinger sind die ersten neuzeitlichen Erheller des inneren Belutschistan zwischen dem Indo-persischen Grenzgebirge und Bender Abbas." - In den Zwanziger und Dreißiger Jahren hatte Pottinger diverse Posten der britischen Kolonialverwaltung in Indien inne, u. a. in Sindh, Poona und Hyderabad. Im Zuge des Ersten Opiumkriegs wurde Pottinger 1841 als Generalbevollmächtigter nach China entsandt. Weltgeschichtliche Bedeutung erlangte er durch die Aushandlung und Unterzeichnung des Vertrags von Nanking am 29. September 1842, der den Krieg beenden und Englands Aufstieg zur führenden Imperialmacht in Ostasien einläuten sollte. (Differenzbesteuert).