Beschreibung:

121 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag durch Lichteinwirkung etwas nachgedunkelt, sonst gutes Exemplar . - "Fadensonnen", beginnt ein Gedicht in Paul Celans "Atemwende", "Fadensonnen über der grauschwarzen ödnis". Damit ist ein Ort bezeichnet, von dem die neuen Gedichte ausgehen. Sie gehen von der Formulierung dessen aus, was angesichts der ödnis noch gesagt werden kann. Dieses Gedicht aus "Atemwende" schließt: "es sind / noch Lieder zu singen jenseits / der Menschen." An anderer Stelle war die Rede vom "singbaren Rest" gewesen. Was ist der Rest, was läßt sich noch singen oder, wie hier, zur Sprache bringen, und wo: jenseits? Wie lange dort und auf dem Wege wohin, womit und mit wem? Darauf geben die Gedichte eine - weiterfragende - Antwort, in der sich die Sprache und die Existenz dessen, der sich in ihr ausspricht, durchdringen. Wörter, die Dinge, Begriffe, Namen, Satzzeichen, Laute oder wieder Wörter nennen, sind namhaft gemachte integrierende Teile der Landschaft - auch der Zeitlandschaft -, die das Gedicht entwirft, der Landschaft, die sich im Gedicht entwirft und erkennt. Der poetische Erkenntnisprozeß ordnet sie in die jeweilige Ebene, die jeweiligen Ebenen des Gedichts. Möglich wird diese Landschaft dadurch, "daß Sprache", wie Beda Allemann im Hinblick auf "Atemwende" gesagt hat, "auf eine unvermittelte Weise real genommen, nicht als System von Bedeutungsträgern den außersprachlichen Realien konfrontiert wird." Im selben Zusammenhang hatte Allemann von der " engen Verflechtung und gegenseitigen Durchdringung der Wort-und der Ding-Sphäre" gesprochen. "Sie geht so weit, daß es kaum mehr erlaubt ist, überhaupt mit dem abstrakten Gegensatz von "Wort" und "Ding" zu operieren, wenn man dem wirklichen poetologischen Verhältnis" - das immer auch ein existentielles ist - "auf die Spur kommen will." Der Gegensatz hebt sich auf in einer nur dem Gedicht, diesen Gedichten möglichen Synthese, in einer sozusagen dritten - und damit wieder im vollen Sinne ersten - Realität.