Beschreibung:

47 S., mit zwei Abb., plus Beilagenzettel. Originalpappband.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Sigmund Freuds Interesse für Michelangelos Moses-Statue ist alt. Schon 1912 plante er diesen Aufsatz, aber er schrieb ihn erst 1913 nieder. Nach anfänglichem Zögern veröffentlichte er ihn anonym 1914 in der Zeitschrift "Imago". Freud hielt die Abhandlung für eine Amateurarbeit und trug vor allem Zweifel hinsichtlich seiner Schlußfolgerung. Dreizehn Jahre später schrieb er einen Nachtrag. Die Darstellung einer Moses-Statuette aus dem 12. Jahrhundert, die Nicolas von Verdun zugesprochen wird, bestärkte ihn in seiner Theorie, daß Michelangelo nicht den Moment zeigt, wo Moses aufspringen will, um das ungehorsame Volk Israel zu strafen. Das Kunstwerk könne nur verstanden werden, wenn man eine abgelaufene und nicht eine bevorstehende Bewegung annimmt. Freud hat sich immer wieder mit der biblischen Gestalt des Moses beschäftigt, bis hin zu seinem letzten Buch "Der Mann Moses und die monotheistische Religion".