Beschreibung:

711 Seiten und 40 farbige Tafelseiten. Mit 1112 Schwarzweiß- und 47 Farbabbildungen. Farbig illustrierter OKart.-Einband und farbig illustrierter Original-Schutzumschlag. (Geringere Lagerspuren. Gutes Exemplar). 30x22 cm

Bemerkung:

* Dieser eigenartige Künstler - ein einmaliges deutsches Bildhauergenie (H. Richter, 1961) - erhielt 1913 als einziger Bildhauer Deutschlands eine Einladung zur Teilnahme an der legendären New Yorker Amory Show. Im Juni 1914 wurde ihm aufgrund seines außerordentlichen archaischen Talents (G. Apollinaire, 1914) als expressionistischer Bildhauer, Maler, Zeichner und Radierer die Ehre zuteil, von einer Pariser Galerie mit einer Retrospektive seiner individuellen avantgardistischen Werke gewürdigt zu werden. Erst 100 Jahre nach diesen sensationellen Erfolgen des in wenigen Jahren aus einfachsten Verhältnissen Emporsteigenden wird - nach Auswertung von 570 Lebenszeugnissen (und zusätzlicher Sekundärquellen) - das nur 38 Jahre umfassende ereignisreiche tragische Künstlerleben Wilhelm Lehmbrucks, in dieser Werkbiographie erstmals dokumentiert, kommentiert sowie mit 1112 Schwarzweiß- und 47 Farbabbildungen illustriert. --- Wilhelm Lehmbruck (* 4. Januar 1881 in Meiderich bei Duisburg; ? 25. März 1919 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Grafiker und Medailleur. Lehmbruck wurde als viertes Kind einer Bergarbeiterfamilie geboren. Nach der Volksschule besuchte er bis zum Tod seines Vaters im Jahre 1899 auf Empfehlung seines Lehrers die Kunstgewerbeschule Düsseldorf. In dieser Zeit verdiente er mit Illustrationen wissenschaftlicher Bücher und mit Dekorationsarbeiten seinen Lebensunterhalt. 1901 begann er an der Düsseldorfer Kunstakademie ein Studium unter Karl Janssen, dessen Meisterschüler er wurde. Im Jahr 1906, nach Abschluss seines Studiums, wurde er Mitglied der Vereinigung der Düsseldorfer Künstler und der Société nationale des beaux-arts in Paris, an deren jährlichen Ausstellung im Grand Palais er ab 1907 teilnahm. 1908 heiratete er Anita Kaufmann, ein Jahr später wurde sein Sohn Gustav Wilhelm geboren. Mit Unterstützung des Kunstsammlers Carl Nolden verlegte er 1910 seinen ständigen Wohnsitz nach Paris, wo er im Herbst des gleichen Jahres erstmals am fortschrittlichen Salon d?Automne teilnahm. Hier machte er auch die Bekanntschaft mit Alexander Archipenko und anderen Künstlern. Werke von ihm wurden in Ausstellungen in Berlin, Köln, München und 1913 in der Armory Show in New York gezeigt. 1913 wurde sein zweiter Sohn Manfred Lehmbruck in Paris geboren. Ein Jahr später kam es in der Galerie Paul Levesque in Paris zur ersten großen Ausstellung, die ausschließlich seinen Werken gewidmet war. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte Lehmbruck nach Deutschland zurück, zog nach Berlin und arbeitete in einem Atelier in der Fehlerstraße 1 in Berlin-Friedenau unweit der Bronzegießerei Noack. 1914 wurde er als Sanitäter im Hilfslazarett Berlin-Friedenau verpflichtet. Mitte Januar 1916 Zulassung als Kriegsmaler in Straßburg, anschließend Freistellung vom Kriegsdienst aufgrund einer amtlich bescheinigten Schwerhörigkeit. Im selben Jahr hatte er in der Kunsthalle Mannheim, dank dessen Leiters Fritz Wichert, seine erste große Einzelausstellung. Grabstätte von Anita und Wilhelm Lehmbruck Ab Dezember 1916 lebte und arbeitete er in Zürich, wo 1917 sein dritter Sohn Guido geboren wurde. Während der Kriegsjahre schuf er Werke, die man zu den Höhepunkten seines Schaffens zählt. Anfang 1919 kam er wegen eines Porträtauftrags zurück nach Berlin. Die Ernennung zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, die ihm an die Zürcher Adresse mitgeteilt wurde, hat er vermutlich nicht mehr erfahren. Am 25. März 1919 setzte er, zunehmend an Depressionen leidend, seinem Leben ein Ende. Er ist auf dem Waldfriedhof in Duisburg-Wanheimerort neben seiner Ehefrau Anita bestattet, wo ihr Grab noch heute besucht werden kann.Lehmbrucks bildhauerisches Werk dreht sich hauptsächlich um den menschlichen Körper und ist sowohl vom Naturalismus als auch vom Expressionismus beeinflusst. Die meisten seiner Skulpturen drücken Leid und Elend aus und sind anonymisiert, es sind also keine individuellen Gesichtszüge oder Ähnliches erkennbar. Beispielhaft sei auf die überlängte und stark abstrahierte Figur Der Gestürzte verwiesen. Wilhelm Lehmbrucks Kniende war Blickfang und Einstimmung auf der documenta 1 (1955) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel. Es entstanden vier Steingüsse unter Lehmbrucks Anleitung. Die Skulptur wurde 1937 in München und andernorts unter dem Titel Entartete Kunst gezeigt[4] und anschließend zerstört. Die Berliner Kniende verblieb im Kronprinzenpalais, im damals weltweit ersten Museum für zeitgenössische Kunst, und wurde zur Münchner Ausstellung nicht überführt. Durch Bombenangriffe auf das Palais 1945 zerstört, waren die erhaltenen Überreste bis 2015 in der Ausstellung Die Schwarzen Jahre im Museum für Gegenwart ausgestellt. Die zwei erhaltenen Steingüsse stehen heute im Museum of Modern Art in New York und im Dresdner Albertinum. Lehmbruck zählt mit seinen Arbeiten neben Ernst Barlach und Käthe Kollwitz zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Quelle Wikipedia)