Beschreibung:

256 S., Tab. Originalbroschur.

Bemerkung:

Stempel am Fußschnitt, sonst ein sehr gutes Exemplar. - Beherrschendes Phänomen der Konjunkturentwicklung in Frankreich nach 1945 ist die Inflation. In dem von ständigen Regierungskrisen geschüttelten Lande mit den chronischen Defiziten seiner öffentlichen Haushalte wird das Problem der Bedeutung der Finanzgebarung der öffentlichen Hand für den Geldwert schnell durch die Belastung dieser Finanzgebarung mit der ausschließlichen Verantwortung für diese Inflation gelöst. Ein solches summarisches Verfahren muß jedoch, selbst bei schwerwiegenden Anklagen, notwendig die Wahrheit verfehlen. Eine Geldentwertung kann nicht ausschließlich als Konsequenz einer schlechten Finanzpolitik erscheinen; denn wäre dies der Fall, so müßte man schließen, daß eine gute Finanzpolitik existiert, und daß die Aufgabe der schlechten und ihr Ersatz durch diese gute Politik das Verschwinden der Inflation garantiert. Die Formel: wenn die öffentliche Finanzgebarung die Inflation schafft, kann sie sie auch beseitigen, wird sich als ungeeignet für unsere Untersuchung erweisen und uns ihre Grenzen zeigen. Denn soll die öffentliche Finanzgebarung bei der Gestaltung ihrer Budgets konjunkturpolitischen Ansprüchen genügen, so ist zu berücksichtigen, daß sich gleichzeitig andere Zielsetzungen, z. B. solche der Wachstums-, Sozialoder Militärpolitik, in diesen Budgets niederschlagen. Die öffentliche Finanzgebarung ist hineingestellt in eine Vielzahl wirtschaftspolitischer Bezüge. Die Frage nach ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Geldwertes kann nur unter Berücksichtigung dieser Bezüge beantwortet werden. ISBN 9783428019519