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454 S Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Umschlag berieben Papierbedingt etwas gebräunt. - Ist Film eine Kunst? Diese Frage steht, ob ausgesprochen oder nicht, .hinter jedem Abschnitt von Kracauers Buch, dem Ergebnis jahrelanger Forschungen und Erfahrungen mit einem Medium, das in kurzer Frist das Bewußtsein ganzer Generationen zu usurpieren vermochte. Sozialpsychologische Verflechtungen davon, die Zerstreuungs-, Propaganda- und Trostfunktionen des Kinos, hat Kracauer von 1926 an in verschiedenen Arbeiten beschrieben, analysiert, gedeutet. Seine neue, so umfassende wie wegweisende Studie setzt diese Kritik nicht nur voraus, sie setzt sie auch fort, mit anderen Mitteln: sie fragt nach den besonderen Bedingungen und Möglichkeiten des Mediums. Kracauer sieht sie in der Beziehung des Films zur äußeren Wirklichkeit, wie wir sie tagtäglich wahrnehmen und - mehr noch - gewöhnlich nicht wahrnehmen, weil Konventionen und Ideologien sie verstellen. Filme, die ihrem Medium gerecht werden, registrieren nicht nur, sie enthüllen; sie konfrontieren die Realität mit dem Bild, das wir uns gemeinhin von ihr machen, und öffnen so den Blick für die potentielle Unendlichkeit un-serer Welt, das Kleine, das Große, das Zufällige und dasaUnbestimmte, Deshalb können sie die Wirklichkeit aus ihren Bindungen befreien, "erlösen". Darauf spielt der Untertitel des Buches an. Es stellt eine am konkreten Material entwickelte Ästhetik dar, die zwangsläufig zu einer Abhebung des Films von den traditionellen Kunstarten führt, damit auch zu einer Absage an alle Filme mit theatralischer Story, mit "künstlerischen" und vor allem mit ideologischen Ambitionen. Film ist "eine Kunst, die anders ist". Doch fällt von ihrer Ästhetik her ein Licht auf die heute gegebenen Möglichkeiten künstlerischen Ausdrucks schlechthin.