Beschreibung:

VIII, 195 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung für Eberhard Lämmert. Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Kleist selbst stellt sich das Versagen der Sprache ausdrücklich als Problem der Vereinseitigung dar, der Unfähigkeit, die ganze unteilbare und augenblicklich gewußte Wahrheit des Selbst sprachlich als solche zu erfassen und unmißverständlich mitzuteilen. Was die Sprache "uns gibt, sind nur zerrissene Bruchstücke. Daher habe ich jedesmal eine Empfindung wie ein Grauen, wenn ich jemandem mein Innerstes aufdecken soll; nicht eben, weil es sich vor der Blöße scheut, aber weil ich ihm nicht alles zeigen kann, nicht kann, und daher fürchten muß, aus den Bruchstücken falsch verstanden zu werden". Und gleichwohl ist ihm die Sprache das einzige Mittel, "das wir besitzen", unsere "Seele", das innerste Selbst mitzuteilen. Und so kommt er in seinem Brief an die Schwester zu dem vielzitierten Eingeständnis: "Ich weiß nicht, was ich Dir über mich unaussprechlichen Menschen sagen soll. - Ich wollte, ich könnte mir das Herz aus dem Leibe reißen, in diesen Brief packen, und Dir zuschicken. - Dummer Gedanke!"