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XIX, 826; XVI, 538; XX, 959 S. Originalhardcover.
Bemerkung:
Einbände leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Bereits als junger Privatdozent nahm Adolf von Harnack ? beeinflusst durch die Theologie Albrecht Ritschls ? eine kritische Perspektive zur christlichen Dogmengeschichte ein. Harnacks Verständnis des Protestantismus war das von Reformation und Revolution: Reformation der Heilslehre und Revolution gegen die Autorität der katholischen Kirche, gegen ihren hierarchischen Apparat mit eigener kirchlicher Rechtsordnung und gegen ihre Kultusordnung. Jesus habe das Kultische, das im Judentum galt, beiseite geschoben. Er habe nicht auf kultische Reinigung und Heiligung, sondern allein auf die Seele des Menschen gesetzt. Das moralische Handeln des Einzelnen, seine Werke der Liebe würden entscheiden, ob der Einzelne in ein Reich Gottes eingehe oder nicht. Das römisch-katholische und das orthodoxe Christentum sei dem Kult des Judentums ähnlich. Nur das protestantische Christentum habe die Botschaft Jesu in seiner Reinheit wiederhergestellt. Sein dreibändiges Lehrbuch der Dogmengeschichte (1886?1890; mehrere erweiterte Neuauflagen) gilt als seine wichtigste theologische Publikation. Dieses Werk fand starken Widerspruch bei den Konservativen und im Evangelischen Oberkirchenrat, die seine Berufung nach Berlin verhindern wollten. Die Sache wurde dann 1888, im ?Dreikaiserjahr?, mit Unterstützung Bismarcks von Wilhelm II. entschieden.