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89 S. 21 x 14 cm, Broschur
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Einband berieben, bestoßen, angeschmutzt und mit Einrissen. Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar (Geheimes Staatsarchiv Berlin) mit den entsprechenden Stempelungen und Eintragungen. Innen sauber und gut. "Friedrich Johann von Drieberg (* 10. Dezember 1780 in Charlottenburg; ? 21. Mai 1856 ebenda) war ein Komponist und Schriftsteller. Er war das uneheliche Kind von Carl Friedrich von Drieberg, Rittmeister im Regiment der Gardes du Corps und Maria Charlotta Grunow. 1791 wurde er von König Friedrich Wilhelm II. legitimiert. 1794 begann Drieberg auf Drängen seines Vaters als Junker die preußische Offizierslaufbahn im Leib-Carabinier-Regiment in Rathenow, nahm aber schon 1804 kurz nach des Vaters Tod seinen Abschied, da er sich ganz zur Musik und der Komposition hingezogen fühlte. Er reiste nach Paris, wo er fünf Jahre unter den italienischen Komponisten Gaspare Spontini und Luigi Cherubini studierte. 1809 zog Drieberg für zwei Jahre nach Wien, wo er im Sommer 1811 unter anderem Ludwig van Beethoven traf, der ihm die Prüfung seines Melodramas Les ruines de Babylon zusagte. Über das Ergebnis ist leider nichts bekannt. 1811 kehrte Drieberg in seine Heimat zurück und übernahm das väterliche Hofgut Kantow bei Wusterhausen/Dosse. 1824 heiratete er die Klavierspielerin und Komponistin Luise von Normann, mit der er insgesamt fünf Töchter hatte. 1826 kaufte er sich das Gut Protzen bei Fehrbellin, zog dorthin und begann mit dessen Bewirtschaftung. Drieberg komponierte zeitlebens Opern und Singspiele, die auf Berliner Bühnen aufgeführt wurden. 1812 präsentierte er dort seine erste, mit großem Beifall aufgenommene Oper Don Tacagno mit Texten von David Ferdinand Koreff. Sie wurde ein solch großer Erfolg, dass Drieberg vom König Friedrich Wilhelm III. zum Königlich-Preußischen Kammerherrn ernannt wurde. Im gleichen Jahr erhielt er den preußischen Roten Adlerorden. Weitere erfolgreiche Opern waren Der Sänger und der Schneider und Alfons von Castilien. Driebergs Hauptinteresse galt der Musik der griechischen Antike und den physikalischen Erkenntnissen der Griechen. Ab 1816 machte er sich als Autodidakt daran, das System und die Methodik der alt-griechischen Musik zu erforschen. Er veröffentlichte seine Erkenntnisse erstmals 1817 in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung. Driebergs Schicksal war es, dass er in seinem großen Eifer übersah, dass physikalische Erkenntnisse ? anders als Musik ? nicht zeitlos sind, sondern im Laufe der Zeit weiterentwickelt und teilweise widerlegt werden. Ganz besonders gilt dies für die Ansicht der Griechen, dass es keinen Luft- oder Wasserdruck gibt. Drieberg ließ sich von seinem Hang zur griechischen Zeit so sehr anstecken, dass er diese falsche Ansicht übernahm. Durch seine abwegigen physikalischen Theorien über Luft- und Wasserdruck handelte er sich bald von der Fachwelt den spöttischen Beinamen ?Luftdruck-Drieberg? ein. Der Sonderling Drieberg ließ sich aber in seinem Glauben an die Gültigkeit der griechischen Physik nicht stören und lag deshalb über Jahre hinweg im ständigen Streit mit den Fachleuten seiner Zeit. Seine Ansichten führten zu erbitterten Streitigkeiten in Zeitungen und Büchern; bekannte Gegner waren unter anderem der Physiker Ernst Florens Friedrich Chladni und Alexander von Humboldt. Schließlich ging der vermögende Drieberg so weit, dass er 1841 die gesamte Fachwelt zur Widerlegung seiner gewagten Thesen herausforderte und die stolze Summe von 1.000 Dukaten als Preisgeld aussetzte, was für die damalige Zeit ein ungeheuerer Betrag war. Über das Ergebnis ist nichts bekannt. Es ist heute schwer nachzuvollziehen, woher Drieberg das Selbstvertrauen nahm, seine teilweise abstrusen Ideen zu publizieren. Es steht außer Frage, dass seine Talente eher auf dem musikalischen als auf dem technischen Sektor lagen. Theodor Fontane hatte Drieberg bei seiner Wanderung durch die Mark Brandenburg in Protzen besucht und beschreibt in später so: ?Sein Talent lag mehr auf der Seite des Ästhetischen als des Praktischen hin. Der Protzener Park war damals einer der schönsten im Kreise, dreißig Morgen groß, mit den prachtvollsten Bäumen bestanden, dazwischen Blumenbeete, Wasser- und Rasenflächen. ?Von Drieberg hatte ganz den Typus des Gelehrten, des Büchermenschen. Seine Kleidung war die schlichteste von der Welt; nicht auf Stoff und Schnitt kam es ihm an, sondern lediglich auf Bequemlichkeit. Er konnte sich deshalb von alten Röcken nicht trennen. Als seine Tochter einen derselben an einen Tagelöhner verschenkt hatte, bat er ihn sich wieder aus und zahlte dafür. ?Er war ein Tüftelgenie aus der Klasse der Perpetuum-Mobile-Erfinder und konstruierte sich eine Flugmaschine, mit der zu fliegen er glücklicherweise nicht in Verlegenheit kam. Er begnügte sich damit, sie ?berechnet? und gezeichnet zu haben, und gab dem Bau als zu kostspielig wieder auf.? 1852 heiratete Driebergs Tochter Valeska Rosamunde von Drieberg (die vier anderen waren vorher unverheiratet gestorben) in die durch preußische Militärtraditionen stark geprägte Offiziersfamilie von Oppen ein. Ihr Ehemann war der Generalssohn Karl August Friedrich Wilhelm Ferdinand Gustav von Oppen vom Regiment der Gardes du Corps. Aufgrund der Heirat seiner Tochter entschloss sich der bereits von Krankheit gezeichnete von Drieberg dazu, 1852 das Gut Protzen zu verkaufen und zu seiner Tochter nach Charlottenburg zu übersiedeln. Dort verstarb er 1856 und wurde auf dem Kirchhof zu Grabe getragen. Mit ihm starb der Stamm derer ?von Drieberg? aus. " (Wikipedia)