Beschreibung:

272, (2) Seiten. Rote Originalbroschur. (Geringe Gebrauchsspuren). 21x14 cm

Bemerkung:

* Martin Kähler (1835 -1912) war einer der führenden Systematiker seiner Zeit. Vom Rechtfertigungsglauben ausgehend entfaltet er die christliche Lehre als ?christliche Apologetik", ?evangelische Dogmatik" und ?theologische Ethik". Eindeutige Mitte ist die Christologie als Lehre vom Versöhner, als Soteriologie. Diese Bonner Dissertation ist einerseits ein wichtiger Beitrag zur neueren Theologiegeschichte (?Erweckungstheologie"), aber auch besonders zur Erhellung einer zentralen systematisch-theologischen Frage, der Versöhnungslehre. Diese ist ohne die Rechtfertigungslehre und die Lehre von der Schrift nicht zu verstehen; alle drei hängen voneinander ab und bestimmen gemeinsam Martin Kählers Argumentation --- Karl Martin August Kähler (* 6. Januar 1835 in Neuhausen bei Königsberg; ? 7. September 1912 in Freudenstadt im Schwarzwald) war ein deutscher protestantischer Theologe. Martin Kähler besuchte in Elbing und Königsberg die Schule, begann dann an letztgenanntem Ort das Studium der Rechte, wechselte aber bald, durch mehrere Erkrankungen befördert, zur Theologie. Er begann sein Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Heidelberg, die er recht bald in Richtung Halle (Saale) und Tübingen verließ. In der Hallischen Fakultät prägte ihn vor allem August Tholuck. Während seines Studienaufenthaltes in Halle wurde er Mitglied des Hallenser Wingolfs.[1] Nach seiner Promotion 1860 wirkte er an der Gründung des Schlesischen Konvikts mit, dessen erster Studieninspektor er wurde. Nach einem Intermezzo als Extraordinarius in Bonn 1864 kehrte er 1867 als Extraordinarius nach Halle zurück. 1878 erhielt er an der dortigen Theologischen Fakultät einen ordentlichen Lehrstuhl für Systematische Theologie und Neues Testament. Kähler, der neben Tholuck auch von Johann Tobias Beck und durch den Austausch mit Hermann Cremer, Julius Müller und Richard Rothe geprägt wurde, betrachtete sich als biblischen Theologen, für den nicht die Geschichte (die Meinung über) Gott beeinflusste, sondern Gott die Geschichte setzte und durchwaltete (vgl. Versöhnung , 365). Der Theologe hatte dem folgend nicht zuerst Wissenschaftler, sondern Christ zu sein. In diesem Sinne ist dann auch Kählers Differenzierung zwischen der (rein faktischen) »Historie« oder »Historizität« und der (im Glauben) gelebten (und von Glauben durchwirkten) »Geschichte« zu verstehen. Schon die 1878 veröffentlichte Schrift Das Gewissen ist in dieser Perspektive geschrieben. Große Wirkung erlangten aber erst Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche, biblische Christus von 1892, eine kritische Auseinandersetzung mit der Leben-Jesu-Forschung, und sein dogmatischer Entwurf Die Lehre von der Versöhnung von 1898. Hervorzuheben ist ferner seine Gesamtdarstellung Die Wissenschaft der christlichen Lehre (1883), in der die gesamte Lehre des Christentums aus dem Rechtfertigungsartikel entwickelt wird. Aus dem Nachlass veröffentlichte 1962 dann der Enkelsohn Ernst Kähler die lange verschlossen gehaltenen Mitschriften von Vorlesungen, die Martin Kähler teilweise noch selbst korrigiert, aber mit dem Vermerk »Darf so nicht gedruckt werden!« versehen hatte, unter dem Titel Geschichte der protestantischen Dogmatik im 19. Jahrhundert. Zu Kählers Schülern und Anhängern zählten u. a. Julius Schniewind, Ernst von Dobschütz, Karl Heim, Wilhelm Lütgert, Rudolf Hermann und Hans Emil Weber sowie der schwedische Theologieprofessor und Bischof Einar Billing. Seine Forderung nach einer vom Glauben durchwirkten Lehre, nach einer »Charakterkirche«, die sich auf dem Boden des Bekenntnisses befand, wirkte bis in die Zeit des Nationalsozialismus hinein. Nicht nur Karl Barth, unter dessen Federführung die Barmer Theologische Erklärung gegen die NS-Diktatur und der ihr verpflichteten Deutschen Christen entstand, sondern nahezu alle Mitglieder der sich darauf hin konstituierenden Bekennenden Kirche waren Schüler Kählers oder doch durch ihn oder seine Schüler geprägt. Kähler verstarb am 7. September 1912, im Alter von 77 Jahren, während eines Kuraufenthaltes in Freudenstadt im Schwarzwald. Er wurde auf dem halleschen Laurentiusfriedhof bestattet, wo sein Grabmal anlässlich seines 100. Todestages vor einigen Jahren instand gesetzt wurde. In Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche, biblische Christus (1892) kritisiert Kähler die historische Leben-Jesu-Forschung. Er kann ihr zwar abgewinnen, dass sie den biblischen Christus mit dem dogmatischen kontrastiert. Allerdings ist das Jesus-Bild der historischen Forschung ?ebenso willkürlich? wie das Jesus-Bild des dogmatischen Christus. ?Der historische Jesus der modernen Schriftsteller verdeckt uns den lebendigen Christus.? Kähler stört, dass an der Bibel ?herumgeschnitten? wird, was für ihn nicht zielführend ist. Entscheidend ist die durchschlagende Wirkung, die Jesus im Glauben seiner Jünger hinterlassen hat. Daher spricht Kähler vom geschichtlichen Christus der Bibel. Der wirkliche Christus ist der gepredigte Christus, also der geglaubte. Wir prägen uns das Bild dieses Jesus ein, aus dessen Zügen uns die Person des lebendigen Heilands anschaut. (Quelle Wikipedia)