Beschreibung:

110 S. 11 Bl. Abb. mit Text. Typoskript. Originalleinen.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Ein Blatt lose. - Die sprichwörtliche Sanges- und Musizierfreude des Grafschafters ist ein Attribut seines Volkscharakters, der sich überhaupt in vielfältigen Neigungen zu künstlerischer Betätigung und in einer wahren Leidenschaft für das Theaterspielen und das kunstfertige Basteln äußerte. Der Dichter Hermann Stehr (1864 - 1940), der große Sohn aer Grafschaft, in seinem 100sten Geburtsjahr von der literarischen Welt gefeiert und gewürdigt, charakterisiert treffend diese bunte Vielfalt des Grafschafter Wesens: "Um an diesem inneren Kessel nicht an Eintönigkeit zugrunde zu gehen, spiegelt man sich, ein wahrer Protheus, in hundert Gestalten. Bauern sind heimliche Kunstschmiede, Postassistenten Astronomen, Doktoren der Medizin fiedeln während der Wagenfahrt zu inren Patienten auf der Geige, Oberförster bauen Schiffe oder malen Bilder. Man lebt neben seinem öffentlichen Dasein immer noch ein anderes oder gar mehrere, und zwar mit größerer Leidenschaft und Hingabe als jenes, wovon man seinen Unterhalt hat." Dasselbe meint der schlesische Dramatiker Gerhart Hauptmann (1862 - 1946), wenn er vom "geduppelten Wesen" des Schlesiers spricht.