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Beschreibung:
Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel u. großem Kopfstück in Holzschnitt (unten links monogrammiert "L. fec."). De Dato Berlin, den 20sten October 1788. Gedruckt bei J. G. Decker und Sohn, Königlichen Geheimen Oberhofbuchdruckern. Folio (34,0 x 21,7 cm). 285 (recte 273) S. Halblederband d. Zt. mit blauem Bezugspapier (Herrnhuter Papier).
Bemerkung:
Die vorliegende Ausgabe des Accise-Tarifs ersetzt die Accise-Extracte von 1756 und den provisorischen Tarif von 1766 u. arbeitet alle seither erlassenen Verordnungen u. Verfügungen ein. Somit entstand erstmals ein "möglichst vollständiger" Accise-Tarif für Schlesien u. die Grafschaft Glatz, der wesentlich umfangreicher als z. B. der 1769 für Berlin erlassene Tarif ist. Die Liste gliedert sich in die Spalten: "Benennung der verschiedenen Waaren und Produkte", "Anschlag des Werths der Waaren behufs der Handlungs-Accise" sowie die "Accise-Sätze" (nach Rthl., sgl., d'). Diese werden wiederum nach "zur Consumption" und "zur Handlung" differenziert, wobei die Sätze "zur Handlung" wesentlich günstiger liegen u. teilweise auch auf anderen Berechnungsgrundlagen beruhen. Diese Bevorzugung der (Breslauer) Kaufmannschaft geht auf ein besonderes Reglement vom 30. März 1746 zurück. Bemerkenswert sind u.a. die z. T. mehrere Seiten umfassenden Einträge zu den Stichworten Brodt, Eisen, Fische, Flores, Getreyde, Herba, Leinwand, Nachschuß-Accise, Radix, Semen (Samen), Vieh, Wein u. Zucker, wobei dies einerseits auf eine Vielzahl von z. B. Florae zurückgehen, andererseits durch ausführliche Differenzierungen der Waren (Brodt, Leinwand) hervorgerufen werden kann. "Alle fremde jüdische Bücher und Schriften sind einzuführen verboten", alle anderen "gedruckte Schriften und Bücher" "passiren frey". "Spielzeug für Kinder", sobald es aus Sachsen kommen sollte, ist hingegen wiederum verboten... *
Ab S. 267 folgen "Erläuterungen", ein Anhang u.a. über Gartensteuer, Vieh-Steuer, "Consumtions-Accise" (1. bis 4. Classe) u. Angaben über die anzuwendenden Maße. Abschließend zwei Seiten "Errata" (die handschriftlich eingetragen worden sind) sowie vier Seiten "Nachtrag" (datiert 16. XII. 1788). - S. 93/94 u. 183-192 in der Paginierung übersprungen. - Auf dem Durchschuss einige Nachträge bis in den Februar 1789. *
Nicht bei Goldsmiths'-Kress u. Stammhammer: Finanzwissenschaft. - Gering beschabt u. bestoßen, Schließbänder entfernt. Vereinzelt gering stockfleckig, einige Seiten mit Abklatsch. Titel mit kleinem, alt hinterlegtem Ausschnitt.