Beschreibung:

Farbige Tuschzeichnungen meist mit Aquarell- oder Gouachefarbe koloriert u. mit Deckweiß gehöht. Auf chamoisfarbenem kräftigem Papier. Ohne Ort, Künstler und Jahr. Nach 1960. 29,1 x 23,2 cm.

Bemerkung:

Alle Blätter mit breiter ornamentaler Bordüre unten u. seitlich, manchmal auch oben ganz oder teilweise fortgeführt. Den oberen Abschluss bildet aber durchweg eine größere Darstellung. Den Großteil (26) machen dabei meist fiktive, idyllische Landschaftsdarstellungen, häufig in größerem Format aus, darunter Burgen, Landhäuser u. Dörfer. Bezeichnet sind 3 Darstellungen: Dom zu Worms, (Dom zu) Sinzig, Ruinen von Palmyra. 7 Blatt zeigen am oberen Rand Wappen u. Fahnen, dabei Amsterdam, Baden u. USA (mit 50 Sternen im Blauen Feld, daher die Datierung nach 1960). 4 Blatt mit rein ornamentalem Schmuck an der Oberkante, die letzten beiden jeweils mit einer Tierdarstellung (Vogel, Schmetterling). - Die Bordüren erinnern in ihrer Art u. Farbgebung an Art Deco-Ornamentik der 20er Jahre. - Das innere weiß gelassene Feld durchweg mit schwachen Rasterlinien in Bleistift. - "Verzierte Briefbogen sind das ganze 19. Jahrhundert über typisch für den jeweiligen Trend in der LPI (Luxuspapierindustrie) gewesen. Das begann in England mit der Prägeanstalt von Dobbs (1803 in London gegründet) ... Mit dem aufkommenden Bade-Tourismus brachten die örtlichen Verlage entsprechende Briefbogen mit Ansichten heraus ... Auch die aufblühende Industrie schmückte ihre Briefe und Rechnungsformulare mit Stahlstichansichten der Fabrikgebäude ..." (Pieske: Luxuspapier S. 99). Dass auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch Versuche in diese Richtung gemacht wurden, erwähnt Pieske jedoch nicht. * Provenienz: 4 Blatt mit kleinem Prägestempel einer Blume, der links u. rechts des Stiels jeweils ein "H" angefügt ist. * Vgl. Kat. Ephemera (Wien, MAK 2017) S. 154ff. - Ränder leicht gebräunt, 1 Blatt mit kleinem Ausriss.