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Beschreibung:
XVI; 592 S.; 23 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Gutes Ex. - Vorsatz mit Widmung (an Eberhard Lämmert) und Signiert "W. M." von Wolfgang Martens. - Wolfgang Martens (Philologe) (1924?2000), deutscher Philologe und Literaturhistoriker. - Die Moralischen Wochenschriften sind oft schlechtgemacht worden, man hat ihnen Langweiligkeit und Banalität vorgeworfen. Und doch hat fast jeder Schriftsteller der Aufklärungszeit irgendwann einmal an einer Moralischen Wochenschrift mitgearbeitet, hat hier eine ganze Schriftstellergeneration publizistisch gewirkt, über hundert Blätter dieser Art hat es im 18. Jahrhundert mit Sicherheit im deutschsprachigen Gebiet gegeben, selbst in mittleren und kleinen Städten, und sie sind nicht nur geschrieben und gedruckt, sondern auch gelesen worden. Die Leistungen der Aufklärung in allen Bereichen des geistigen und gesellschaftlichen Lebens sind ohne sie undenkbar. Wie die Ideen der Zeit sich im breiten bürgerlichen Publikum niederschlugen, wie sie gesellschaftlich rezipiert, verbreitet und praktisch umgesetzt wurden, ist nirgendwo sonst so genau zu verfolgen. Dennoch ist die Welt der Moralischen Wochenschriften heute noch weithin eine terra incognita. Wolfgang Martens' Buch ist die erste umfassende Darstellung und Untersuchung dieses reichen Materials. ... (Verlagstext) / INHALT : Das Bürgertum als eigentlicher Adressat der Wochenschriften - Die Pränumeranten verwandter Blätter - Abbt über Schriften für den gemeinen Mann - Die Aktivierung des Publikums: eingesandte Aus-arbeitungen - Preisausschreiben - Fingierte und echte Briefe aus dem Publikum - Lesergesellschaften --- Die Verbreitung der deutschen Moralischen Wochenschriften --- Die Zahl der erschienenen Moralischen Wochenschriften - Der Anteil der katholischen Landschaften - Der Anteil der protestantischen Land-schaften - Art und Größe der Städte mit eigenen Wochenblättern --- - Der Ausfall protestantischer Landschaften im deutschen Süden und Westen bei der Hervorbringung von Wochenschriften --- IM ZEICHEN VON VERNUNFT, RELIGION UND TUGEND: DIE WELT-ANSCHAUNG DER MORALISCHEN WOCHENSCHRIFTEN --- Ein Brief über die Wirkung der Wochenschriftenlektüre im "Menschenfreund" - Widersprüche und Ungereimtheiten im Weltbild mancher Blätter - Der Kompromißcharakter der Weltanschauung der Wochenschriften --- Weltliche Sittenlehre und geistliches Amt --- Die scheinbar reinliche Trennung der Zuständigkeiten - Die Bedeutung der Selbstbeschränkung auf die weltliche Sittenlehre - Weltliche Sitten-lehre verstanden als Ergänzung und Unterstützung der geistlichen - Das Wesen der christlichen >Tugend< - Argumente für die Priorität weltlicher Sittenlehre - >Natürliche Frömmigkeit --- Der Religionsbegriff der Wochenschriften: Die nützliche Religion --- Die sittlichen Wirkungen der Religion - Die Gefährlichkeit der Freigeister - Das Problem des tugendhaften Freigeists - Religion als Kappzaum für den Pöbel - Lessings Kritik am Religionsbegriff des "Nordischen Aufsehers" - Religiöse Toleranz - Die alte christliche Position, demonstriert von der "Braut" --- Der Religionsbegriff der Wochenschriften: Die vernünftige Religion Herr Wahrlieb und Herr von Spötterberg über die Vernünftigkeit des christlichen Glaubens - Das Verhältnis Vernunft - Offenbarung - Vernunft als Wegbereiterin des Glaubens und als sein Kriterium - Die Abweisung alles Übervernünftigen; der >gereinigte< Gottesbegriff - Lessings Kritik an der religiösen Pädagogik des "Nordischen Aufsehers" -Die alte christliche Einschätzung der menschlichen Vernunft - Der Begriff der Vernunft in Zinzendorfs "Socrates" - >Gesunde< Vernunft --- - Polemik gegen den alten christlichen Vernunft-Begriff - Beziehungen zur zeitgenössischen Philosophie - Das Element des Gefühls in der Religion --- Gotteserkenntnis in der Natur --- Physikotheologische Bemühungen - Die Zweideutigkeit der Physiko-theologie - Die Früchte vernünftiger Lektüre im Buch der Natur (Mylius' "Naturforscher") --- (u.v.a.m.)