Beschreibung:

623 S. Mit zahlr. Abb. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für Iris Schnebel-Kaschnitz und Dieter Schnebel. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - "Alle Kunst ist menschlich und nicht griechisch" - diese Worte gegen die übertriebene Griechenbegeisterung des späten 18. Jahrhunderts, die vor allem von Johann Joachim Winckelmann ausgelöst wurde, notierte sich vor 1780 Wilhelm Heinse in sein Tagebuch. Dabei war Heinse selbst ein großer Verehrer griechischer Form, der täglich im Homer las, die Tragiker wohl kannte und ein tiefes Kunstverständnis hatte, das sich so kräftig in seinem Ardinghello (1787) äußert, dieser sinnlich-übersinnlichen Huldigung an Griechenland. Um so überraschender ist Heinses Ausspruch, der auch für uns noch sein Gewicht besitzt: nur insofern die griechische Kunst uns als Menschen etwas zu sagen hat, ist sie für uns wichtig. Das übrige geht lediglich den Altertumsforscher an. Und gerade das ist das Wesentliche an der griechischen Skulptur: daß sie ganz und gar auf den Menschen ausgerichtet ist, daß in ihr der Mensch nicht bloß in griechischem Gewände, sondern zugleich als Mensch an sich erscheint und dargestellt wird. Griechische Kunst ist die erste wahrhaft große menschliche Kunst, nicht Kunst für die Ewigkeit wie in Ägypten oder im alten Orient, sondern Kunst für den Menschen im Hier und Jetzt, in seinem Dasein. ISBN 9783777434605