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VIII, 268 S. 21 x 14 cm, Pappband mit Rückenschild und umlaufendem Rotschnitt
Bemerkung:
Einband berieben und bestoßen. Bibliotheksexemplar (Ständische Bibliothek [Stuttgart]) mit den üblichen Stempeln. Handschriftliche Bleistiftnotizen zum Inhalt des Buches auf fliegendem Vorsatz. Einige Bleistiftanstreichungen. Innen sauber und gut. "Diezel, Gustav Publizist und Politiker, * 27.10.1817 Nassau (Württemberg), ? 1.8.1858 Norderney. (evangelisch). D. wandte sich, nachdem er das Tübinger Stift durchlaufen und kurze Zeit ein geistliches Amt versehen hatte, der Journalistik zu. 1848 trennte er sich zu Nürnberg von dem liberalen ?Korrespondent?, gründete den ?Freien Staatsbürger? und wurde der Führer einer kleinbürgerlich-demokratischen Aktionspartei Er geriet mit den Behörden in Konflikt, floh in die Schweiz und richtete von dort maßlose Angriffe gegen die bayerische Regierung. Nach ernüchternden Erfahrungen im Exil stellte er sich dem Augsburger Schwurgericht und wurde wegen Majestätsbeleidigung zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. D. nützte die Haftzeit zu eifriger Fortbildung. Seit 1852 trat er mit vielgelesenen Veröffentlichungen in die Reihe der ersten Publizisten des damaligen Deutschland. Er ging aus von dem germanisch-romanischen Gegensatz, den er philosophisch vertiefte und politisch in scharfem Kampf gegen Bonapartismus, Ultramontanismus und die österreichische Reaktion einer Lösung zuführen zu können glaubte. Frühzeitig erkannte er die Bedeutung der russischen Macht für die künftigen Geschicke Europas. Bezeichnend für die ganze Generation des Publizisten war D.s Entwicklung vom Doktrinär und Idealpolitiker zum politischen Realisten. Bei aller taktischen Wendigkeit behielt er aber als Hochziel stets die nationale Einigung Deutschlands im Auge. Schließlich suchte er im deutschen Liberalismus Verständnis für die Wichtigkeit und die Aussichten Österreichs und für die positive politische Bedeutung der katholischen Kirche zu erwecken. Ansätze zu einer Parteigründung in Württemberg scheiterten. Für die deutschen Regierungen blieb D. der gebrandmarkte Revolutionär von 1848. Nur Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg, dessen Bruder, Prinzgemahl Albert, D.s außenpolitische Auffassungen ebenfalls zu schätzen wußte, nahm ihn in seinen Schutz. In schwerem Existenzkampf hat sich D. frühzeitig aufgerieben." (Gollwitzer, Heinz, "Diezel, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 713 f. [Online-Version]