Beschreibung:

S. (324) - 341 u. 12 s/w-Illustr. auf Tafelseiten; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Mit Widmung und SIGNIERT von Konrad Hoffmann. - Konrad Hoffmann (Kunsthistoriker) (1938?2007), deutscher Kunsthistoriker ... / ... Wegen der großen Bedeutung der chronologischen Folge für unsere Fragestellung sollen München und Bamberg zunächst unter dem Gesichtspunkt der Vorlagenbenutzung miteinander verglichen werden. Beide Miniaturen ? wie auch noch die der Bamberger Apokalypse ? setzen Chantilly (Abb. 67) direkt voraus, jedoch in verschiedener Weise. In München (Abb. 70 und 71) ist die räumliche Suggestivität von Thronbaldachin und Figurenstaffelung des Chantillyblattes (Abb. 67) zur planen Disposition geändert. Die Profilansicht des Daches und der im Interkolumnium ausgespannte Vorhang ergeben eine bildparallele Folie; der Herrscher ist auf einem Löwenfaldistorium an den vordersten Bildrand vorgezogen; die Würdenträger sind gegenüber den Frauenfiguren des Chantillyblattes und deren antiken Voraussetzungen stärker in die Frontalansicht gewendet, in umgekehrter und abgeschwächter Größenstaffelung, wobei die beiden Vorderen achsial vor den Säulen stehen. In der ganzen Seite wird, vornehmlich auch durch den Vorhang, ein Gerüst horizontaler und vertikaler Linien hervorgehoben; statt der sanft schwingenden Rhythmik, mit der in Chantilly die schlanken Frauenfiguren zusammen mit Ottos Mantel eine Parabel gegenüber den Konturen von Arkade und Thronlehne bilden. Die Personifikationen in München (Abb. 70 und 71) sind unabhängig von Chantilly (Abb. 67) konzipiert, in etwas größerem Maßstab als die Throntrabanten rechts und räumlich etwas hinter ihnen plaziert. Trotz dieser Differenzen hat der Miniator aber beide Seiten in einer einheitlichen Breitenentfaltung aufeinander bezogen ... (325)