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S. 121 - 131; 23 cm; kart.
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Gutes Ex.; Einband unbedruckt. - Christian Freiherr von Ehrenfels (Maria Christian Julius Leopold Freiherr von Ehrenfels; * 20. Juni 1859 in Rodaun bei Wien; ? 8. September 1932 in Lichtenau im Waldviertel), österreichischer Philosoph, gilt als einer der Vordenker und Vorläufer der Gestaltpsychologie bzw. der Gestalttheorie, insbesondere durch seine Arbeit Über Gestaltqualitäten (1890). ... Er prägte die Definition, nach der eine ?Gestalt? ein Ganzes sei, das über die Eigenschaften der Übersummativität und der Transponierbarkeit verfüge. Berühmt geworden ist sein Beispiel der Melodie und ihrer Übertragung in eine andere Tonart. Ehrenfels sagt hier, dass eine Melodie zwar aus einzelnen Tönen bestehe, aber doch wesentlich mehr sei, als nur die Summe dieser Töne. Die einzelnen Töne könnten sich zu völlig verschiedenen Melodien zusammenfügen, während die Melodie auch dann die gleiche bliebe, wenn sie in eine andere Tonart versetzt wird und daher andere Einzeltöne enthält (siehe auch Aristoteles: ?Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile?). Dieses Neue, das einem Wahrnehmungsganzen gegenüber seinen Teilen zukomme, nannte Ehrenfels Gestaltqualitäten. ... (wiki) / ... In seiner Abhandlung vom Jahre 1890 wird zum ersten Mal von einem wissenschaftlichen Psychologen bezweifelt, daß eine Auffassung vom inneren Zusammenhang des seelischen Lebens, wie sie in dem oben zitierten Satz Spencers ausgesagt ist, und wie sie damals unwidersprochen und nahezu ausnahmslos herrschend war, richtig sein kann. Dieser Zweifel wird von v. Ehrenfels eingekleidet in die schicksalsschwere Frage, ob das, was in einem Bewußtsein sich abspielt, wenn in ihm eine Abfolge von Tönen aktualisiert wird, mehr sei, als die Summe der Erlebnisse, die entstehen würde, wenn man sich die einzelnen Töne sämtlich auf ebensoviele verschiedene Bewußtseine verteilt dächte. Diese Frage mußte vom Standpunkt der Aggregattheorie verneint werden. Von Ehrenfels dagegen wagt ? bezeichnenderweise zunächst noch vorsichtig in Gestalt einer Frage ? die Annahme, daß zur Summe der Töne im Einzelbewußtsein noch etwas neues hinzutrete, welches in den Summanden selbst nicht enthalten ist; und dieses Neue bezeichnet er als ?Gestaltqualität". Analoge Betrachtungen führt er durch für die Raumgestalt. ... (122)