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71, (1) Seiten. Mit zahlreichen, meist ganzseitigen u. farbigen Abbildungne. Farbig illustrierter OKart.-Einband und farbig illustrierter Original-Schutzumschlag. Gutes Exemplar. 28x21 cm
Bemerkung:
* Die Malerei des 20.Jahrhunderts ist geprägt durch Ausweitungen und Verschiebungen.Neue Verfahren und Materialien, bislang nicht gesehene Strukturen und Impulse anderer visueller Medien, das zuvor Bildunwürdige,die Faktizität des Malens, die Tatsachen des Bildes. alles findet Eingang in die Malerei. Neben den weiterhin dominierenden klassischen Farben kommen, besonders seit der Renaissance der Malerei in den 1980er Jahren, mit unterschiedlichen inhaltlichen Intentionen diverse Chemikalien zum Einsatz. Nora Schattauers Arbeiten sind zweifelsohne Malereien.Wenn sie verschiedene in Wasser gelöste Mineralsalze mit der Pipette auf Papier, Folie oder speziell präparierte Leinwand tropft und dort miteinander reagieren lässt, so ist diese individuelle malerische Praxis sicher eine randständige im Spektrum zeitgenössischer Kunst. Und doch resultieren aus dieser fundamentalen, die Formkräfte ihrer Stoffe erkundenden Recherche ? Nora Schattauer betreibt sie nicht als systematisch-wissenschaftliche Untersuchung, wohl aber auf Grundlage umfangreicher Versuche,die ihren Niederschlag in zahlreichen Unikatbüchern gefunden haben ? genuin malerisch zu nennende Bilder. Dies trifft besonders für die seit 2005 entstehenden vor allem von einem reich differenzierten Grün-Blau-Spektrum geprägten Arbeiten mit ihren die gesamte Bildfläche gleichmäßig überziehenden Gewebe- oder Netzstrukturen zu. Ein Seitenblick auf zwei ältere Fotogramme der Künstlerin lässt erkennen,in wieweit die Möglichkeiten regelmäßig ausgebreiteter All-over-Strukturen bereits früher erprobt wurden. Der Vergleich mit einer Knotenkonstruktion Leonardos macht jedoch augenfällig,wie frei, gleichsam organisch Nora Schattauer ihre Bildgewebe entwickelt.Es kristallisiert sich nicht als erstarrtes Gefüge, vielmehr bleibt in allen diesen Arbeiten in je eigener Weise eine Möglichkeit zur Verwandlung gewahrt. Übergänge,Mischungen ? mithin ein Moment der Transformation ? kennzeichnen das Malerische, sind aufgehoben in einer malerischen Malerei. Die Bilder Nora Schattauers halten dieses Im-Fluß-Sein fest, indem die von ihr zur Reaktion gebrachten Stoffe ihre eigene Prozessualität, ? ihr Vermögen, immer neue Form- und Farbnuancen zu zeitigen ? präsent halten.Auf die große,das Werk von Anfang an durchziehende Affinität der Künstlerin zum Fließenden, der sich selbst in der Bewegung formenden Materie sei hier nur hingewiesen, sie ist nicht zuletzt in der jüngsten Werkgruppe augenfällig.