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70 S.; 78 S. Originalbroschuren.
Bemerkung:
Papierbedingt leicht gebräunt. - Als Jude musste Hans Fürstenberg 1936 emigrieren und zahlte dafür die Reichsfluchtsteuer, konnte aber seine Bibliothek mit 16.000 Bänden mitnehmen. 1938 kaufte und bezog er das Renaissanceschloss Beaumesnil in der Normandie. Seine Sammlung von 800 Erstausgaben der Weimarer Klassik stiftete er 1938 der Bibliothèque nationale de France. Nach Kriegsausbruch 1939 organisierten er und der Bibliotheksdirektor Julien Cain eine Teilauslagerung der Bestände der Bibliothèque nationale nach Beaumesnil. Auch Bestände der Archives nationales und das Privatarchiv des belgischen Königs waren dorthin in Sicherheit gebracht worden, als nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 der militärische Archivschutz der Wehrmacht die Archivbestände nach Paris zurückschaffen ließ. Der Archivar und Oberkriegsverwaltungsrat Georg Winter wies Gerhard Utikal vom Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) auf die Bibliothek Fürstenbergs hin, die daraufhin offenbar größtenteils vom ERR in die Zentralbibliothek der Hohen Schule der NSDAP (ZBHS) überführt wurde, wobei die Provenienz vertuscht wurde. Der Bibliothekar Walter Grothe veröffentlichte noch 1950 eine Arbeit über Wiegendrucke der Zeitenwende, die vornehmlich Fürstenbergsche Sammlungsstücke besprach, ohne die Herkunft preiszugeben. Nach der Befreiung 1945 war aus den Beständen der ZBHS in Annenheim und Schloss Tanzenberg ein Teil der Sammlung Fürstenbergs verschwunden. Fürstenberg kommentierte das später damit, dass wohl ?ein kenntnisreicher Bücherdieb am Werk gewesen sein muss, der sich mehrere der eigentlichen ?Perlen? herausgeklaubt hat?. Fürstenbergs Bücherspende an die Bibliothèque nationale de France konnte vor den Nachforschungen von Hermann Fuchs, von 1940 bis 1944 Leiter der Abteilung Bibliotheksschutz beim Militärbefehlshaber in Frankreich, erfolgreich verborgen werden.