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420 S., 177 u. 120 farb. s/w Abb. 4° Br. *neuwertig*.
Bemerkung:
Spätantike ist immer noch eine große Unbekannte ? insbesondere auf Ebene der archäologischen Hinterlassenschaft einzelner Stadtkulturen. Hier wird aus der Erfahrung von 25 Jahren eigener Bauforschung vor Ort versucht, eine spätantike Stadtbiographie zu schreiben. Im Zentrum steht Ostia, heute weltgrößte Flächenausgrabung, in der hohen Kaiserzeit Dienstleister der Kapitale Rom und selbst zentrale Handelsmetropole des westlichen Mittelmeerraums. Fast alle Bauten Ostias entstanden im 2. Jh. n. Chr., seine spätantike Rolle galt dagegen als bedeutungslos. Dieser Blickwinkel geht an einer zentralen Beobachtung auf Materialebene vorbei: vieles, was man heute sieht, spiegelt einen veränderten Zustand der Stadt des 5. Jhs. n. Chr. wider ? und geht auf spätantike Umbauten zurück. Unerwartet direkte Parallelen bietet ein Vergleich mit spätantiken Blütemetropolen wie Ephesos und Aphrodisias aus dem Osten des römischen Imperiums: Ostia, wie man es heute sieht, ist Produkt geradezu typisch spätantiker urbanistischer Tendenzen. Und die städtebaulichen Musterlösungen sind bis heute aktuell: Wie geht man mit dem Phänomen schrumpfender Innenstädte und wachsender Müllhalden um? Wie löst man Probleme von wirtschaftlicher Abwanderung und innerer Unsicherheit? Alle Beobachtungen sind in Art eines Reiseführers als konkreter Spaziergang durch die Stadt gegliedert - erfahrbar werden so die heidnisch-profane Alltagskultur und die Nutzung von Stadtraum jenseits des üblichen Blicks auf frühchristliche Kirchen.