Beschreibung:

Halbleder der Zeit.

Bemerkung:

Einbände berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Christoph M. Wieland war mit seinem Werk Geschichte des Agathon der Begründer der Tradition des deutschen Bildungsromans. Nach einer pietistischen Phase der Schwärmerei entwickelte er sich zu einem der einflussreichsten Schriftsteller der Aufklärung. Seine Verserzählungen sind gekennzeichnet durch meisterhafte Stilistik. Er beherrschte die Satire ebenso wie die Literaturkritik. Auch als Übersetzer leistete er Bedeutendes: seine in Weimar entstandenen Horaz- und Lukian-Übersetzungen sind ?bis heute nicht veraltet?. Stilsicher geschmeidige Wortkunst und abgewogene denkerische Klugheit ? ein Muster an reflexiver Aufklärung (vgl. Moderne) ? machten Wieland zunächst zu einem der wirksamsten deutschen Dichter, zogen ihm aber auch die anhaltende Feindseligkeit der Nachfolgegenerationen mit deren Programmen der ?Ächtheit? bzw. der Gefühlskultur zu (vgl. Sturm und Drang, Romantik), denen seine Toleranz und freie Erotik missfielen. So wurde er schon im 19. Jahrhundert unter den deutschen Klassikern der am wenigsten Gelesene. Im deutschsprachigen Raum gewann Wieland erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die begeisterte Ehrenrettung Arno Schmidts wieder eine neue Leserschaft.