Beschreibung:

28 Bll. 24 Aquatinta-Tafeln. Fol. Pp. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (bestoßen).

Bemerkung:

Erste Ausgabe, selten. - Brunet III, 357f.: "Ouvrage assez bien executé" - Seltenes vollständiges Exemplar des Ansichtenwerks von Pompeji mit den schönen, in Sepia gedruckten Aquatintatafeln. Den begleitenden Text verfaßte der Züricher Archäologe Jacob Horner. - Jakob Wilhelm Huber (1787 - 1821) begann sich während seiner Ausbildung bei Jakob Christoph Miville mit der italienischen Landschaft zu beschäftigen. "als Vorbilder dienten ihm Claude Lorrain, Nicolas Poussin und Herman van Swanevelt. In den Jahren 1805?07 widmete er sich, durch die Landschaften von Ludwig Hess angeregt, auch vorübergehend der Darstellung der Alpen. 1808 begab sich Huber auf Wanderschaft, unter anderem, um dem Militärdienst zu entfliehen: Ein halbes Jahr weilte er in München; 1808?09 war er in Wien an der Kunstakademie und als Zeichenlehrer tätig; nach einem Aufenthalt in Karlsruhe 1809?1810 gelangte er schliesslich mit der befreundeten Wiener Malerin und Radiererin Sophie Reinhard im Herbst 1810 nach Rom. Landschaftsstudien in Stadt und Umgebung. Bekanntschaft mit Joseph Anton Koch und Peter Cornelius. In Begleitung des Wiener Malers Joseph Rebell, Sophie Reinhards und der Mailänder Künstlerin Bianca Milesi reiste Huber 1812 nach Neapel; ab 1815 nahm er dort festen Wohnsitz. 1816 Reise durch Sizilien; Jahre später verwendete er sechs Studien für `La Salles Voyage pittoresque en Sicile`. 1821 wegen des Carbonari-Aufstandes in Neapel über erschiedene Zwischenstationen Rückkehr nach Zürich. Bevor er sich dort 1824 endgültig niederliess ... Wilhelm Huber gehörte zu den zahlreichen Künstlern, die in Italien für ein touristisch interessiertes Publikum Veduten produzierten. Im Umgang mit Koch und Johann Christian Reinhart erkannte er seine Bestimmung vor allem als Zeichner solcher Landschaftsdarstellungen. Zu den Persönlichkeiten, die ihn im Atelier aufsuchten, gehörten der österreichische Kaiser Franz II. und die Königin von Württemberg, der Huber später seine pompejanischen Veduten widmete... Daneben entstanden in und um Neapel Naturskizzen sowie ab 1817 Studien in den Ruinen von Pompeji. Zwischen 1823 und 1832 arbeitete Huber an der Herausgabe eines Prachtbandes mit 24 pompejanischen Ansichten mit Kommentaren des Zürcher Altertumsforschers Johann Jakob Horner (Ruinen Pompejis, Zürich 1832)" (Paola von Wyss-Giacosa [1998], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, Zugriff vom 24.05.2016). - "In 1810, as part of his apprenticeship and journeyman `Wanderjahre`, Jakob Wilhelm Huber went to Rome and later Naples to pursue his interest in Italian landscape painting. Eventually he developed a special concern for Naples and the nearby ruins of Pompeii. Sensing the preferences of his clientele, he recorded in 1817 in sketches and watercolours the picturesque ancient ruins. After Huber`s politically motivated return to Zurich in 1821, this material formed the basis for his 24 aquatint veduta, published between 1824 and 1832 by Heinrich Füssli as `Vues pittoresques de Pompéi`. Accompanied by a commentary by the Zurich philologist Jacob Horner, the aquatints entered the market in two editions: a more modest uncoloured one, and a coloured de luxe edition" (Graphische Sammlung ETH Zürich). - Vorsatz mit Besitzvermerk in Tinte, Block gebrochen, leicht gebräunt, vor allem an den Rändern braunfleckig.