Beschreibung:

Teilband 1.2: Deutsche Übersetzung von Jakob Frischlin, Auszüge aus anderen Übersetzern, Paralipomena.. 266 S., 544 S. Originalleinen

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Nicodemus Frischlin (1547-1590) war ein späthumanistischer Philologe, neulateinischer Dramatiker und geadelter Lyriker. Crusius schickte ihm folgenden Vers ins Grab nach: ?Frischlinus lieget hier, vom Falle bös verstaucht; er war ein guter Kopf, doch hat er ihn missbraucht.? Frischlin galt als begnadeter Poet, als lebenslustiger, trinkfreudiger und zugleich streitbarer Querdenker, auch als eifriger Verfechter des Protestantismus und Kritiker der sozialen Verhältnisse. ?Verfechter des Protestantismus? war allerdings eher seine selbstbewusste Gattin, die ihm die angestrebte Anstellung im katholischen Freiburg ausredete und bei der Wahl ihrer Aufenthaltsorte im Exil konfessionsorientiert mitbestimmte. Seine gesellschaftskritische Polemik war weniger politisch als persönlich motiviert und seinen Streitigkeiten mit Vertretern der attackierten Kreise geschuldet. Laut der Copernicus-Biographie von Pierre Gassendi aus dem Jahr 1654 hatte Nicodemus Frischlin Kenntnis von dessen 1543 veröffentlichtem Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium und soll ein früher Anhänger dieses revolutionären Weltbildes gewesen sein. Durch die Übersetzung einiger in Latein verfasster Werke trug sein Bruder Jakob zu Frischlins Popularität bei. In gehobenen Kreisen konnte er mit seiner Verteidigungsschrift gegen die nachhaltigen Verleumdungen von Crusius und der Familie Brenz allerdings wenig ausrichten. ISBN 9783860320150