Beschreibung:

390 S., ( S. 387- 768), mit 2 ganzseitigen Sectionskarten von Iowa und einigen, teils ganzseitigen Kupfertafeln OHalbleinen, Frakturschrift

Bemerkung:

Einband vorwiegend sauber und unbestoßen, Seiten vorwiegend sauber, ohne Einträge, einige Seiten im unteren Eckenbereich etwas knickspurig, Einbandinnenseiten und Textseiten durchgängig, meist leicht altersfleckig, Heinrich Bosshard (* 8. April 1811 in Bolstern bei Kollbrunn, damals der Gemeinde Seen bei Winterthur zugehörig; ? 3. April 1877 in Highland, Illinois, USA) war ein Schweizer Lehrer, Musiker, Dichter, Naturforscher und Landwirt. Auf dem Weg durch die jungen Vereinigten Staaten war der abenteuerlustige Lehrer meist zu Fuss unterwegs. Dabei scheute er sich nicht, um Mitfahrgelegenheiten auf Fuhrwerken zu ersuchen. Für solche Transportdienste revanchierte sich Bosshard mit Violinenspiel und Erzählung von Neuigkeiten aus Europa. Nachdem Bosshard die Staaten New York, Pennsylvania, Ohio, Indiana, Illinois, Iowa und Minnesota durchwandert hatte, begab er sich per Schiff nach Florida. Wo auch immer sich der Reisende abends befand, suchte er sich einen Ort zum Übernachten. Oft klopfte er dabei an die Türen des nächstgelegenen Hauses. So kam er in Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, denen er stets mit Interesse begegnete. Als er einst zu Gast bei einer dunkelhäutigen Familie weilte, wurde er auch mit den damals tagesaktuellen Fragen um die Sklaverei und um Rassenausgrenzung selbst in nördlichen Staaten, wo es eigentlich keine Sklaverei gab, konfrontiert. Verschiedenste Stämme von Ureinwohnern besuchte Heinrich Bosshard und lernte so deren Nöte kennen. Schlossen die Siedlungspioniere mit den Indianern zunächst noch Verträge zur Landnutzung, so wurden ab 1830 fast alle indigenen Volksgruppen aus dem Gebiet östlich des Mississippi umgesiedelt; im Westen tobten zu der damaligen Zeit kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Unions-Truppen. Von all seinen Reisen und den dabei erlebten Vorkommnissen berichtete Bosshard den Daheim Gebliebenen in monatlichen Briefen, welche zunächst in einer Monatszeitschrift abgedruckt, später gesammelt unter dem Titel Anschauungen und Erfahrungen in Nordamerika als dreibändiges Buchwerk publiziert wurden.