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Beschreibung:
O-Postinkunabelblatt aus der Theuerdank-Papierausgabe in der frühen Fraktur-Schrift aus der kaiserlichen Werkstatt von Schönsperger, Text und dem Holzschnitt Nr. 113 (13,8 x 15,6 cm) von Hans Burgkmair. Signatur des Künstlers "H B" über der Seitentüre zwischen den Fenstern. Blatt mit kleinem Wurmloch. Holzschnitt in klarem und sauberem Abdruck. Blattgröße: 22,5 x 33,9 cm. Woodcut leaf - - -
Bemerkung:
Im Mittelpunkt der Geschichten des Theuerdank mit dem bekannten Schema, der "allten heldenpücher", steht als handelnde Person der Ritter Theuerdank (Kaiser Maximilian). Begleitet von seinem treuen Diener Ernhold, der aber nur in ganz wenigen Fällen selbsthandelnd auftritt, macht er sich auf den Weg, die ihm bestimmte Gemahlin, Ernreich, zu gewinnen, wobei ihm der Teufel mit seinen Dienstmannen Fürwittig, Unfalo und Neidelhart allerlei Schwierigkeiten bereitet. Aber dank seiner richterlichen Tugenden und mit Gottes Hilfe vermag der Held sie zu überwinden, bis es ihm schließlich gelingt, die ihm zugedachte Braut zu erringen. (Engels In: Kaiser Maximilians Theuerdank 1968, 5) Der Holzschnitt zeigt Königin Ehrenreich, die ihren Räten die Absicht ankündigt, ein Heer gegen die Ungläubigen auszurüsten und Theuerdank an dessen Spitze zu stellen. Das Verfahren des typographischen Kunstwerkes mit seinen einmaligen Schnörkelbuchstaben wurde zum damaligen Zeitpunkt geheimgehalten. Dies bezog sich nicht nur auf die Benutzung der Kanzleischrift, sondern auch auf die Technik des Druckvorganges. Bis heute ist das Druckverfahren nicht eindeutig geklärt und deshalb weiterhin geheimnisumwittert. Am 17. Dezember 1508 ernannte Kaiser Maximilian Hans Schönsperger d. Ä. in Augsburg zum kaiserlichen Buchdrucker auf Lebenszeit. Von diesem Zeitpunkt übernahm die Druckerei die Reihe der kaiserlichen Publikationen, beginnend mit dem Gebetbuch, für die der Kaiser als Verleger zeichnete. (Geck In: Kaiser Maximilans Theuerdank, 23ff.) - - - Alle Exemplare des Theuerdank wurden 1517 (VD16M1649/ 50) gedruckt. Trotz der geringen Auflage von 40 Pergament- und etwa 300 Papier-Exemplaren wurden diese von Schönsperger mit zwei verschiedenen Sätzen gedruckt. Der Grund könnten die zahlreichen Korrekturen des Kaisers Maximilian gewesen sein. Während 1517 Maximilian die 40 Pergament-Exemplare an seine Fürsten verschenkte, wurden die 300 Papier-Exemplare in sechs Kisten verpackt und 1519, nach dem Tode Maximilians verschenkt. - - - All specimen of the Theuerdank were printed in 1517 (VD16 M1649/ 1650). Despite the low number of 40 copies in parchment and about 300 in paper, Schönsperger printed these in two different pressure sets. One reason could be the frequent corrections of Emperor Maximilian. Maximilian gave 1517 the 40 parchment copies to his lords, the 300 paper-copies were stored in 6 boxes and given out 1519 after Maximilian?s death.