Sachgebiete

Beschreibung:

16 S.; Illustr. u. zweiseitige farb. Illustr.; 21 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Mit Original-Probedruck (farbig) in der Mitte des Heftes. - Text von Lorenz Frank. - Franoszek malt und zeichnet Bilder. Er bezeichnet seine eigene Malerei, nicht beliebige Formen und Zusammenhänge. Er sucht mit den Zeichnungen Möglichkeiten der Bilder und verstärkt, was sich andeutet. Er reagiert auf seine Malerei und legt ablesbar fest, was sich ihm darin zeigt. Die prächtigen, dekorativen Farben stehen im Widerspruch zu den Titeln der letzten Arbeiten, Egozentren, die auf Introversion weisen. Die Zeichnungen stören sogar manchmal die Malerei, aber gerade da fängt Franoszek zu arbeiten an. Die Malerei ist äußerst raffiniert, die Zeichnungen scheinen wahllos die Malerei zu überziehen. Was wörtlich ablesbar ist, bleibt trivial. Eunuchon: Signalrot, Grauviolett, lichtes Blau und gelbliches Weiß fließen auf dem Bild ineinander und vermischen sich strähnig. Flecke reiner Farbe bleiben vibrierend stehen, kleine schwarze und rote Farbbrocken liegen verstreut, sanfte Rundungen leuchten weiß. Wie eine Erscheinung strahlt im Rot über dem aufgewühlten Zentrum ein karminviolettes Vaginazeichen. Gemalte Formen sind nachgezeichnet, über-zeichnet, bezeichnet, als sollten ihre Bedeutungen eingetragen sein. Die kleinen Zeichnungen scheinen die maßlose Weite der Farben zu halten. Wenn Franoszek verlangt, der Betrachter solle seine Bilder entschlüsseln, kann der nicht antworten: Das ist ein Zeichen dafür, jenes dafür, sondern er wird hineingezogen in einen Hexenkessel. Was auf den ersten Blick eine ausgewogene Dekoration zu sein schien, wird Bedeutung, keine Form bleibt bloße Form. Die Bestürzung darüber schlägt um in die Faszination, eine Landschaft als den ungeheueren Körper einer Frau zu sehen und Brüste so groß wie Hügel mit der Hand zu umfassen. - Lorenz Frank.