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Folio. 9 Bl., 998 S., 1 w. Bl.; 1 Bl., 784 S., 28 Bl. Mit 1 gestochenen Titelvignette, 1 gestochenen Textvignette u. 13 Kupfertafeln. Leder d. Zeit mit reicher Rückenvergoldung (berieben, Ecken etwas bestoßen, Rückgelenk von Band 1 eingerissen, Vorsätze leimschattig).
Bemerkung:
Zweite Ausgabe des historischen und staatsrechtlichen Hauptwerks von Bernhard von Zech. Grundlage war die 1675 erschienene "Der iztregirenden Welt große Schaubühne" Zechs, die 1688 umgearbeitet als "Der europäische Herold" als einbändiges Werk herausgegeben und ein wichtiges Lehrbuch für junge Adlige und Prinzen wurde. Wer wissen wollte, wie die litauischen Woywodschaften hießen, wieviel Hugenottenkirchen es in Amsterdam gab oder wer sich kurz über den Altonaischen Vertrag 1689 oder das Justizwesen im Herzogtum Württemberg orientieren wollte, fand hier das Wesentliche. Der historisch und genealogisch ausgerichtete "Herold" zeigt wie die vorhergehenden Versionen seinen Verfasser als Verfechter des absolutistischen Herrscherbildes: er "verräth und soll auf jeder Seite den Wortführer fürstlicher Machtvollkommenheit verrathen" (ADB). Seit 1691 war Zech (1649-1748) kursächsischer Justiz- und Kammergerichtsrat. August der Starke, dem diese Ausgabe gewidmet ist, ernannte ihn 1697 zum Geheimrat. - Band 1 behandelt Deutschland und seine Teilstaaten, Band 2 die übrigen Länder Europas. - Die heraldischen Kupfertafeln zeigen zahlreiche deutsche Adelswappen, darüber hinaus Städte- und Länderwappen Europas. - Jöcher IV, 2163; ADB XLIV, 736; vgl. Griep/Luber 1519 (EA 1688). - Gebräunt.