Beschreibung:

101 S. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung der Autorin für Katja Wagenbach. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Friederike Roth setzt mit ihrem neuen Buch eine Zäsur: Sie setzt neu an. Zugleich thematisiert ihre Abendlandnovelle diesen Neubeginn, denn sie handelt vom Wagnis, einen Anfang zu setzen im klaren Bewusst-sein, dass jeder Anfang sein Ende immer schon mit sich führt, dass der erste Satz eines Textes zwangsläufig mit dem letzten Satz endet: "Im endlosen Anfangsgewirbel/ dem riesigen Reservat aller Aufbruchsvisionen/aller Optionen auf alles/auf denkbar und undenkbar Mögliches/das bodenlose Entsetzen:/der einmal gemachte Schritt/ verdirbt jeden anderen." Zwischen Anfang und Ende tauchen die ewig alten Fragen auf, "die handeln von Gott und der Welt/und dem Tod und der Liebe/von Leben Kunst Geld". Und was, wenn alle zwischen Anfang und Ende ausgespannten Lebens- und Textgeschichten sich als Wiederholungen in endlosen Varia-tionen erwiesen? Wenn das Wagnis zum Schrecken wird vor den bekannten Zwangsläufigkeiten von Ereignisketten, vor deren Ende man vielleicht doch lieber stumm bliebe? "War immer schon/Zerstörung und Rekonstruktion/und Neukonstruktion und wieder Zerstörung / Menschenhandwerk, warum/taugt es dann auch/ für üppig nutzlose Schönheit?" Wäre da nicht eben doch "eine Ahnung von Gelungenheit ohne Bedrohung ... et-was wie blauer Himmel", das uns mit unseren Sätzen weitertreibt dorthin, wo aber wieder "alle auf alle" treffen, wo Väter schreien, Mütter weinen, jeder jeden kennt und man sich doch ganz und gar fremd ist: "Nie / wollte man dahin kommen/nie, und ist eben doch/immer schon mittendrin". ISBN 9783518421765