Beschreibung:

415 S. : Ill. ; 28 cm. Originalleinen mit illustr. Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Umschlag stw. minimal berieben. - Deutsch; russisch. - Wladimir Jewgrafowitsch Tatlin (* 16.jul./ 28. Dezember 1885greg. in Moskau, Russisches Kaiserreich; ? 31. Mai 1953 in Moskau, Sowjetunion) war ein russischer und sowjetischer Künstler. Seine Gemälde, insbesondere jedoch seine dreidimensionalen Reliefs, sowie sein Entwurf für ein Monument für die Dritte Internationale zählen zu den wichtigsten Werken der Russischen Avantgarde. Tatlin hatte maßgeblichen Einfluss auf die Architektur des Konstruktivismus. ... Tatlins Werk zeichnet sich durch die den Kubisten und Futuristen eigene Expressivität aus. So sollten sich die Dynamik der Revolution und des Aufbruches in den Arbeiten wiederfinden. Im Besonderen trat Tatlin als Begründer der Maschinenkunst hervor, welche die Ästhetik der Technik betonte, um sich besonders von einem romantisch bürgerlichen Kunstverständnis abzugrenzen. ?Die Kunst ist tot. Es lebe die neue Maschinenkunst Tatlins? ? so stand es im Juni 1920 auf einem Schild anlässlich der Dada Ausstellung Erste Internationale Dada-Messe. Allerdings, Tatlin wollte ästhetisch sinnvolle Maschinen, keine Maschinen-Kunst, wie die Dadaisten glaubten. Tatlins Arbeiten stehen auch für Begriffe wie Dynamik, Schwerelosigkeit, Transparenz, Kraft und Konstruktion. Besonders sein 400 m hohes Turmprojekt Monument der Dritten Internationale, aber auch die Flugmaschine Letatlin zeugen von seinem Anliegen. Der so genannte Tatlin-Turm sollte eine gigantische Maschine werden, die Konferenzräume, Aufzüge, eine Treppe und einen Radiosender beherbergen und deren Säule im Inneren sich nach den Gestirnen ausrichten können sollte. Das ehrgeizige Architekturprojekt wurde nicht gebaut, gilt aber bis heute als architekturhistorischer Meilenstein. ... (wiki) // ? Tatlin fährt als Schiffsjunge zur See, arbeitet in einer Ikonenwerkstatt, studiert an Kunstschulen in Moskau und Pensa, kopiert Kirchenfresken und interessiert sich für Folklore. Er ist mit dem "rayoni-stischen" Maler Larionov befreundet und steht dem Künstlerkreis "Karobube" nahe. Entscheidende Anregungen verdankt er Velimir Chlebnikov, dem Dichter der "Sternensprache". 1914 besucht er Picasso in Paris, um fortan über das kubistische Bild hinaus direkt die Eigenschaften der Materialien zu erforschen. 1915 zeigt er in "0,10", der "letzten futuristischen Ausstellung", in Petrograd seine "Eckreliefs", frei übereck hängende Materialkombinationen, die zu den radikalsten künstlerischen Erfindungen des Jahrhunderts gehören. Während der Jahre nach der Revolution setzt Tatlin sich aktiv für die Ziele der künstlerischen Avantgarde ein. Er gründet und leitet progressive Künstlervereinigungen und lehrt an mehreren künstlerisch-technischen Instituten und Werkstätten. Ein wesentlicher, im Westen wenig bekannter Teil seiner Arbeit ist dem Theater gewidmet. Im Laufe seines Lebens entwirft er Bühnenbilder und Kostüme für rund 30 Theaterstücke und Opern, darunter "Der fliegende Holländer" von Richard Wag-ner und das Metapoem "Zangezi" von Chlebnikov. In den 30er und 40er Jahren knüpft Tatlin wieder an das malerische Frühwerk an. Obwohl er nun "realistisch" zeichnet und malt, bleiben seine Bilder von der staatstragenden Ideologie des sozialistischen Realismus unberührt. In der Abgeschiedenheit des Ateliers entstehen kleinformatige Gemälde, zumeist Stilleben, Blumen und Landschaften von eigenartig morbidem Reiz. (Verlagstext) ISBN 9783770132508