Beschreibung:

420 S. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für Iris Schnebel-Kaschnitz und Dieter Schnebel. - Ein Mann stirbt und entdeckt sein Leben. Der absurde Skandal des Todes ist ein heimliches Leitmotiv von "Ein fremdes Gefühl". Der Roman reiht die in Berlin lebende amerikaInische Autorin Irene Dische in den Kreis "der ganz Großen ihrer Zunft" (Christoph Hein) ein. Der hinfällige Held - ein Nachkriegsdeutscher aristokratischer Herkunft - liebt die Sterne und haßt die grüne Natur. Deren mampfender Stoffwechsel mit sich selbst erinnert den gelehrten Physiker an die mächtige Großmutter, bei der er aufgewachsen ist: eine Allesfresserin der Gefühle, die, formlos geworden von Soßen und Süßem, wie eine Landschaft in den Fauteuils ihres Schlosses im Süden der Republik liegt. Ihr Enkel, nach Berlin entkommen, gütig und gefühlskalt zugleich, kennt nur noch gleichgeschlechtliche Liebe. Das Glück, das er früher empfand beim Gedanken an ferne, auseinanderrasende Galaxien, weicht im Verlauf einer schweren Krankheit einer unerhörten Sehnsucht nach Nähe. Nur ein Kind, so glaubt r, könnte ihm die noch geben - also "adoptiert" er einen Sohn, einen siebenjährigen Russen. Der junge Valerij, scheu und abweisend, kommt nicht allein. Seine Mutter Marja dringt in die sich auflösende Welt des kranken Physikers ein. In einer grotesken Eheschließung auf dem Schloß der Großeltern sucht er jenes deutsche Familienglück zu erlangen, das er ursprünglich floh. Irene Disches virtuoser Roman führt die Leser durch extreme Gefühlsregungen und verblüffende Innenräume eines entwurzelten deutschen Bürgertums, dessen Verhalten zwischen Inzest und stillem Verzicht auf verganne Größe schwankt. ISBN 9783871340475